eerst biewer' den braven Mann Hiärt un Hand. „Obersteiger!
Assum! Rudolf!“ reip he em in't Ohr. De Verunglückte slog de
Augen up un slott drup de Lidders wedder. Vörsichtig gott em
de Direkter Win in den Mund, dann awer mook he sick ilig wedder
up den Weggang. Denn jeden Augenblick konn auk in fine Lampe
de Draht anfangen to glömen.
9. „Er lebt! Er lebt!“ reip he de Mannschop to. „Wo er liegt,
sind die Wetter ziemlich; die Nachschwaden ziehen hierhin; vorwärts
gearbeitet an der Wettermühle, daß wir frische Luft in die Strecke
bekommen! Denn wie sie jetzt darin ist, kann keiner durchgebracht
werden!“ Wacker arbeisten nu de Knappen. Bal was de Strecke
rein, de Obersteiger met de Mannschop to Dage bracht. De guede
Dokter stonn an'n Schacht un biä en Vaterunser to sinen Herr—
gott — so recht sinnig un van Hiärten.
10. De Korf fohr noch eenmal heruener un brach de Like van
den dauden Biärgmann herup. Daudenstille was in de Menge,
bloß dat arme Biärgmannswiv green! bitterlik. „Biärgmanns
liäben — Biärgmannsdaud!“ sagg de olle Bertram un wendie sin
Gesicht af van sinen Suehn un lagg sine swielige Hand sine Swigen—
dochter up't Hoft?. Ferdinand Krüger.
209. Im Hüttenwerk.
J.
. Da ragt ein Hüttenwerk mit seinen rohen, geschwärzten, um—⸗
fangreichen Baulichkeiten hervor. Aus den zahlreichen Schloten wir⸗
beln schwarze Rauchwolken, und zuweilen züngelt und leckt die Flamme
daraus empor. Eisensteinfelder ünd Kohlenzechen erstrecken sich unter
seinem Flächenraum dahin, oder vielmehr darüber hinaus. Die zur
Verhüttung bestimmten Rohmaterialien — und wir haben es hier
nur mit dem Eisenerz zu tun — werden nebst dem Feuerungsmaterial
und den Kalksteinen, die zum „Zuschlage“ dienen, auf Schienen⸗
strängen herangefahren. Die Erze sollen geschmolzen und von ihren
erdigen Beimengungen befreit werden. Auf den Gruben drüben
wurden sie teilweise schon einer Röstung unterworfen, d. h. im zer—
kleinerten Zustande an der Luft erhitzt, um gewisse Verunreinigungen
ESchwefel, Arsen usw.) schon vorher abzugeben. Hier aber in der
Hochofenanlage, deren Ofen bis zu 50, 600! schachtartig emporsteigen,
werden sie durch Kohle in stärkster Weißglühhitze reduziert. Die
Flußmittel, namentlich der Kalkstein, befördern das Schmelzen der
erdigen Beimengungen. Letztere vereinigen sich mit dem Zuschlage
(Flußmittel) zur Schlacke, welche entweder mit dem Gezähe entfernt
wird, oder kontinuierlich abfließt. Die aus dem obersten Teile des
Hochofens, der Gicht, entweichenden Gase werden abgefangen und
teils zur Dampferzeugung, teils zur Erhitzung und Gebläseluft ver—
weinte. Baupt.