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IIL
von mir.“ — „Ja freilich, ja, das will ich thun, wenn du damit
zufrieden bist. Vergelt's Goltt!“ Und es nimmt das Mehl und
bringt's ins Nachbarhaus, und da ist auch ein so guter Engel. Käfer
spricht: „Grüß' dich Gott! Ich komm' vom Nachbar her, er schickt
dir hier auch Blumenmehl!“ — „Da kommst du eben recht,“ sagt
der Engel, „du hättest nicht gelegener kommen können. Nun lad'
ab!“ Ünd Käferchen ladet ab, und der Engel schenkt ihm ein und
sagt: „Da trink eins, wenn du willst.“ — Das kann geschehen,“
agt's Käferchen und trinkt und brummt sein altes Trinklied vor sich
hin, so ganz leise nach seiner Art in einem Ton. Englein aber
haben ein feines Gehör, und Englein hat's doch verstanden, was
Käferchen gesungen, und so lautet's:
„Wir Käferlein sorgen
für heut nicht und morgen,
der Gott, den wir haben,
der kann uns wohl laben, laben, ja laben.“
Nach Hebel.
24. Aschenputtel.
Einem reichen Manne dem wurde seine Prau krank, und
als sie fühlte, daß ihr Ende heran kam, rief sie ihr einziges
Iõöchterlein zu ssieh ans Bett und sprach: „Liebes Kind, bleib
fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen,
und ich will vom Himmel auf dich berabblicken und will um
dich sein.“ Darauf that sie die Augen zu und verschied. Das
Mädehen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und
weinte und blieb fromm und gut. Als der VWinter kam, deckte
der Schnee ein weibes Tüchlein auf das Grab, und als die
donne im PFrübjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sieh
der Mann eine andere Prau.
Die Erau hatte zwei Löchter mit ins Haus gebracht, die
schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz
von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Ztief—
kind an. „Soll dieé dumme Gans bei uns hier in der Stube
sitzen!“ sprachen sie, „ver Brot essen will, mub es verdienen;
binaus mit der Küehenmagd.“ die nahmen ihm seine schönen
Kleider weg, zogen ihm einen grauen alten Kittel an und gaben
ihm hölzerne Schube. „Seht einmal die stolze Prinzessin, wie
gie geputzt ist!“ riefen sie, lachten und fübrten es in dĩe Küche.
Da mubte es von Morgen bis Abend schwere Arbeit thun, früh
vor Tag aufstehn, Wasser tragen, Veuer anmachen, kochen und
waschen. Obendrein thaten lhm die Schwestern alles ersinn-
liche Herzeleid an, verspotteten es und schütteten ihm die
Erbsen und Länsen in die Asche, so dab es sitzen und sie
wieder auslesen mubte. Abends, venn es sich müde gearbeitet
hatte, kam es in kein Bett, sondern mubte sich neben den
Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer ztaubig
und schmutzig aussab, nannten sie es Aschenputtel.