——
13
gchon fertig und flogen alle vieder hinaus. Da brachte das
Mädehen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte,
es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach:
„Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nieht
tanzen; du wirst ausgelacht.“ Als es nun weinte, sprach sie:
„Wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus
der Asche rein lesen kKannst, so sollst du mitgehen,“ und dachte:
„Das kann es ja nimmermehr.“ Als sie die zwei Schüsseln
Linsen in die Asche geschüttet hatte, ging das Mädehen durch
die Hinterthür nach dem Garten und rief: „Ibr zabhmen Täub-
chen, ibr Turteltäubehen, all ihr Vöglein unter dem Himmel,
kommt und belft mir lesen,
die guten ins Löpfeben,
die sehleehten ins Kröpfehen.“
Da kamen zum Küchenfenster zwei weibe Täubehen herein und
danach die Turteltãaubeben, und endlieb sehwirrten und schwärm-
ten alle Vöglein unter dem Himmel herein und lieben sich um
die Asche nieder. Und die Täubehen nickten mit ihren Köpf-
chen und fingen an pik, pik, pik, pik, und da fingen die übrigen
auch an pik, pik, pik, pik, und läsen alle guten Körner in die
Schüsseln. Und eh éine halbe Stunde herum war, waren sie
gehon fertig und flogen alle vieder hinaus. Da trug das
Mädcehen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und
glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit geben. Aber sie
FPrach: „Es hilft dir alles nichts; du kommst nicht mit, denn
du bast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir mübhten
uns deiner schämen.“ Darauf kehrte sie ibhm den Rücken zu
und eilte mit ihren zwei stolzen Löchtern fort.
Als nun njemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu
seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief:
„Bäumchen, rüttel diebh und sehüttel dieb,
wirf Gold und dilber über mich.“
Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter
und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile
zog es das KLleid an und ging zur Hochzeit. seine Schwestern
aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es
müsse eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem
goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar vieht
ünd dachten, es säüße daheim im Schmutz und suchte die
Linsen aus der Asche. Der Königssohn kam ihm entgegen,
hahm es bei der Hand und tanzte wit ihm. Er vollte auch
gonst mit hiemand tanzen, also daß er ibhm die Hand nieht
los lieb, und wenn ein anderer kam, es aufzaufordern, gprach
eêr:; „Das ist meine Länzerin.“ m
Pis tanzte, bis es Abend war, da wollte es vagh aus
gehen. Der RKönigssohn aber sprach: „Ieh gehe wit unde
Fleite dich,“ denn er vollte seben, vem das schöne E
dogehbörte. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Panben