Schlafzimmer waren durchweg klein, dafür aber der besseren Lüftung
wegen oft nicht durch eine Thür, sondern nur durch einen Vorhang oder
gar nicht vom Atrium oder dem Periftyl abgeschlossen. Die Wohnzimmer
wurden auch im Winter durch die Sonne meistens genügend erwärmt;
nötigenfalls bediente man sich zur Heizung schon der Öfen, Kamine
oder Kohlenbecken, oder man leitete erwärmte Luft in die Zimmer.
Der Hauptschmuck eines römischen Hauses waren seine Wände und
Fußböden, nicht die Geräte desselben; Schreibtische, Kommoden und
Glasschränke und Spiegel an den Wänden kannten die Römer nicht,
wohl aber Stühle der verschiedensten Art, mit und ohne Lehne, ein- und
zweisitzig, mit und ohne Polster; Beine und Lehnen zeigen oft geschmack-
und kunstvolle Arbeit. In alter Zeit saßen die Römer bei Tische;
später aber lagen sie auf einem Ruhebett. An drei Seiten des
quadratförmigen Tisches standen je drei, sanft gegen den Tisch ansteigende
und mit weichen Polstern bedeckte Lager, während die vierte Seite den
bedienenden Sklaven zugänglich blieb. Von diesen Tischen mit den
Speisesofas wurden auch die Speisezimmer selbst triclinia genannt.
Ähnliche Lager benutzte man auch zum Ruhen und Schlafen; doch
hatte man auch schon hölzerne und metallene Bettstellen und Matratzen.
Die Tische waren nicht viel höher als das Vorderende des Ruhebetts;
mit kunstvoll gearbeiteten Füßen und den feingeaderten Tischplatten
wurde große Verschwendung getrieben, desgleichen mit den verschiedenen
Tisch- und Küchengeräten, deren eine große Menge auf uns gekommen
ist und die unseren Kunsthandwerkern noch als' Muster dienen. Die
römischen Lampen waren meistens aus Thon, oft auch aus edlem
Metalle; sie bestanden aus dem Ölbehälter und einer Tülle, durch welche
der Docht gezogen wurde. Die Lampen selbst, wie die großen wertvollen
Lampenträger (candelabrum) sind oft von bewundernswerter Schönheit,
aber die durch sie bewirkte Erleuchtung paßte schlecht zu den glänzenden
Räumen, die durch sie erhellt werden sollten; denn bei dem Fehlen eines
Cylinders verbreiteten die Lampen einen unangenehmen Qualm und
bedeckten die Zimmer und die Geräte mit Ruf. Neben den Lampen
benutzte man auch Talg- und Wachskerzen; doch wußte man denselben
noch nicht die Stärke und Festigkeit zu geben, sondern man tauchte
Werg oder das Mark von Binsen in geschmolzenes Wachs oder Talg.
Die Tischgeräte waren in alter Zeit auch bei vermögenden
Römern aus Thon; nur das Salzfaß und die Opferschale, die beiden
heiligen Geräte des Tisches, waren schon früh auch bei Ärmeren aus
Silber. Als karthagische Gesandte vor dem ersten punischen Kriege in
Rom waren und von den Senatoren zu Tisch geladen wurden, benutzten
diese nacheinander dasselbe silberne Tafelgeschirr; später besaßen die Römer
einen großen Reichtum an silbernem und anderem wertvollen Tischgerät.
Der Messer bediente man sich bei Tische wenig, weil die Speisen von
dem Koch schon mundgerecht aufgetragen wurden; Gabeln fehlten, man
benutzte statt derselben die Hände'.
Drei Hauptmahlzeiten hielten die Römer. Bald nach dem
Aufstehen genossen sie in Wein getauchtes oder mit Salz gewürztes
Brot, Trauben, Oliven, Käse, Milch und Eier. Um 12 oder 1 Uhr