Full text: [Hauptstufe, [Schülerbd.]] (Hauptstufe, [Schülerbd.])

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so eilig aus seinem Vagen springen, dab er Hut und Degen 
im Stich läßt. Im Getümmel der Nacht kann er nur eben 
sein Leben retten. 
Friedrieh Kollrauseh. 
275. Vor Blüchers Standbild. 
Hut ab, ihr Burschen! Habt Respekt vor einem deutschen Mann, 
der alte Marschall Vorwärts ist's, seht euch den Helden an. 
Und lernt von ihm, was deutscher Sinn und deutsche Treue heißt, 
und neigt das Haupt in Demut tief vor seinem Heldengeist. 
Das war ein Mann voll Mut und Kraft, ein echter Mann der That, 
fest, ehrenhaft und treu wie Gold und jeder Zoll Soldat; 
im Kampfe wie ein Löwe kühn, so grimmig und so wild, 
und gegen den besiegten Feind als wie ein Lamm so mild. 
Die Katzbach, Jungen, kennt ihr doch? Dort war sein schönster Tag, 
da gab es Feinde übergnug, da traf wohl jeder Schlag; 
dort tanzte er dem Heer voran im lust'gen Siegeslauf. 
„Heut, Vater Blücher, geht es gut!“ — „'s kommt besser, paßt man auf!“ 
Und besser kam's. „Gewehre um! so spart ihr manchen Schuß.“ 
Die Franzen hüpften dutzendweis gleich Fröschen in den Fluß. 
An dreißigtausend kamen um, da war die Jagd vorbei; 
der Blücher wischte ab sein Schwert, und Schlesien war frei. 
Und dann bei Leipzig! Jungen, seht den Alten näher an! 
Wer ihn und diesen Tag vergißt, der ist kein deutscher Mann; 
er war die Seele von dem Heer, er war das Herz der Schlacht, 
der Schlacht, die unsre Ketten brach und Deutschland frei gemacht. 
Dann vorwärts ging's, fort nach Paris, wo man den Frieden schloß, 
der, weil er gar zu zahm und mild, den Feldmarschall verdroß; 
er brummte zornig, und er zog die Heldenstirne kraus 
und fand nur im Gedanken Trost, daß noch das Ding nicht aus. 
Und kurze Zeit, da war geschehn, was er sich wohl gedacht, 
da zog der greise Feldmarschall noch einmal in die Schlacht, 
bekämpfte mit dem Wellington den Feind bei Belle-Alliance 
und tanzte dort mit Sieg gekrönt den letzten Ehrentanz. 
Und als er merkte, daß es bald mit seinem Leben aus, 
da trieb es ihn nach Rostock fort in seiner Eltern Haus; 
und dort sah man auch abends spät still auf dem Kirchhof ihn 
in fromm andächtigem Gebet an ihrem Grabe knien. 
Und als er sterben ging, da sprach der Held: „Nun sterb' ich gern, 
ich bin nichts nutz mehr auf der Welt; geht, sagt das meinem Herrn 
und sagt ihm, daß mich treu für ihn und für mein Vaterland, 
wie ich's im Leben immer war, die Sterbestunde fand.“ 
„Und ihr, die ihr von mir gelernt so manches in der Schlacht, 
lernt eines noch zuletzt von mir, woran ihr nicht gedacht; 
ich meine, wie man ruhig stirbt. Sargt ohne Prunk mich ein, 
und dort, wo die drei Linden stehn, will ich begraben sein.“ 
Julius Sturm.
	        
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