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20. Die treuesten Freunde.
„ Wenn ich nur ein paar gute Freunde hätte, die mir im Leben
weiter helfen könnten!“ rief der faule Konrad gähnend. — „Gute
Freunde? Wie meinst du das? Ich wette, du hast zehn,“ sagte
sein Meister. „O, ich habe gewiß nicht halb so viele, und dann
sind die wenigen auch zu arm, um mir helfen zu können.“ —
„Zähle doch einmal deine Finger, mein Junge“ — und Konrad
betrachtete seine großen, kräftigen Hände — „zähle auch die
Daumen mit!“ — „Ja, das habe ich getan, es sind zehn,“ antwortete
der Bursche.
„Dann sage nie, daß du nicht zehn gute Freunde hättest,
die imstande wären, dir im Leben zu helfen. Versuche einmal,
was diese treuen Freunde leisten können, ehe du zu murren und
zu brummen anfängst, weil du nicht von anderen Hilfe erwarten
kannst.“
Nach einem englischen Lesebuche.
21. Die Heinzelmännchen.
HI>ie war zu Köln es doch vordem
mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn war man faul — man legte sich
hin auf die Bank und Pflegte sich.
Da kamen bei Nacht,
ehe man's gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten
und rupften
und zupften
und hüpften und trabten
und putzten und schabten.
Und ety ein Faulpelz noch erwacht,
war all sein Tagewerk bereits gemacht!
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