Full text: [Mittelstufe, [Schülerband]] (Mittelstufe, [Schülerband])

101 — 
„Ganz meine Meinung,“ sagte der kluge Herr, „eigentlich gehört das 
alles uns, und wir handeln sehr gütig, wenn wir den Menschen etwas 
davon lassen. Ja, ja, man muß seinem Nächsten auch etwas gönnen; die 
Menschen gönnen uns armen Spatzen freilich nichts; aber wir sind auch 
besser als sie. Ich sag's unsern Kindern oft: Zehrt nicht alles auf, laßt 
den Menschen auch etwas übrig. Und, sage ich oft, wenn ihr euch satt 
gegessen habt, dann dankt dem lieben Gott und singt, so laut ihr könnt, zu 
seiner Ehre; ihm gefällt auch das Spatzenlied.“ — Damit flogen die beiden 
Spatzen fort; sonst hätte ich gerne ihrem Gespräche noch länger zugehört 
und euch davon erzählt. 
G. Chr. Dieffenbach. 
161. Hans und die Spagtzen. 
. „Ach, Vater, sprich! wie fang ich's an, 
daß ich die Spatzen fangen kann, 
die Spatzen?“ 
2. Der vater spricht: „So streu', mein Hans, 
hübsch Salz den Spatzen auf den Schwanz, 
den Spatzen!“ 
3. Drauf nimmt er eine Sand voll Salz 
und lauert mit gestrecktem Zals 
auf Spatzen. 
4. Und als der erste sich gesetzt, 
schleicht er heran: „Dich krieg' ich jetzt, 
dich Spatzen!“ 
5. Das Spätzlein aber flog husch, husch! 
hinweg zum nächsten Lindenbusch. 
Ach, Spatzen! 
6. „Sie halten, Vater, ja nicht still, 
wenn ich das Salz hinstreuen will, 
die Spatzen!“ — 
7. „Sso laß die Spatzen, Hans, in Ruh'! 
Sie sind halt klüger doch als du, 
die Spatzen!“ 
Löwenstein. 
162. Das Rotkehblehepn. 
Ein Rotkehlehen kam in der Strenge des Winters an das 
Penster eines frommen Landmannes, als ob es gern hineinmöehte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.