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türkisch ist der W. und Erserum; eine Karawanenstraße verbindet Tarabison 
mit Erserum und Täbris, der Hauptstadt des zu Per sien gehörenden Gebietes 
des Urmiasees. Der südliche Abhang des Hochlandes, Kurdistan (â), wird von 
einem räuberischen Volke, den Kurden, bewohnt. 
4. Bedeutung des Landes. Armenien ist zu bergig und liegt zu sehr abseits 
der großen Yerkehrstraßen, als daß es eine größere Bedeutung erlangen könnte. 
5. Kaukasusgebiet. Das Gebiet zu beiden Seiten des Kaukasus gehört zu 
Russisch-Kaukasien. Das Gebirge ist wild, unwirtlich und schwer zu über¬ 
schreiten; die nördlich angrenzende Niederung ist Steppengebiet, aber der süd¬ 
liche Abhang ist eine prachtvolle Alpenlandschaft und die Ebene des Kur ähnelt 
an Fruchtbarkeit und Milde des Klimas der Lombardei. Die in herrlichen 
Gärten ' am brausenden Kur gelegene Hauptstadt Tiflis ist als Endpunkt der 
Kaukasusstraßen und als Handelsplatz wichtig. Im Gebirge beherrscht 
Wladikawkas (ás, d. i. Herr des Kaukasus) die Verbindungswege und die ein¬ 
geborenen, der kaukasischen Rasse angehörenden Bergstämme, von denen einige 
wegen ihrer Schönheit bekannt sind (Cirkassier). Der Verkehr hat sich sehr 
gehoben, da die Küstengegend des Kaspischen Meeres, besonders bei Baku (ú), 
reich an Petroleumquellen ist. Der Mittelpunkt des Verkehrs ist die Hafenstadt 
Batum (û). Am unteren Kur sind viele Deutsche als Ackerbauer angesiedelt. 
Russisch-Kaukasien ist der am dichtesten besiedelte Teil des außereuro¬ 
päischen Rußlands und wegen seiner Lage und seiner Erzeugnisse bedeutend. 
c) Syrien und Arabien. 
1. Ausdehnung. Vom Busen von Iskanderun südwärts bildet das Mittel¬ 
ländische Meer eine fast geradlinige Küste, die ihre Fortsetzung in der Richtung 
nordafrikanischer Flußläufe hat. Eine hohe Kalkfläche erhebt sich ostwärts, 
von einer tiefen Grabenspalte durchfurcht, die bis zum Toten Meer und darüber 
hinaus an den Busen von Akaba (bá) und zum Roten Meere reicht. Jenseits dieser 
Senkung steigt das Land zu einem riesigen, bis 2000 m hohen Tafellande an, 
das stellenweise von vulkanischen Bergen durchbrochen wird und wegen Regen¬ 
mangels größtenteils Wüste ist. Das Küstengebiet des Mittelländischen Meeres 
bezeichnet man als Syrien, die östliche Hochfläche gehört zur Halbinsel Arabien. 
2. Lage. Wenige Länder haben für den Verkehr eine so bevorzugte Lage wie 
dieses, denn es liegt zwischen den alten Kulturländern des Euphrat-Tigris und des 
Nil, zwischen den wichtigsten Gebieten von Asien und Afrika. So war das Land, 
besonders da an der Küste die Phönizier durch ihren Seehandel große Reich¬ 
tümer erworben hatten, der Zankapfel zwischen Ägypten und Babylonien oder 
Assyrien, wie die Geschichte des hier an der Heerstraße ansässigen jüdischen 
Volkes lehrt. 
A. Bodengestalt und Bewässerung Syriens. Ein unserem Jura ähnliches 
Kalkgebirge, auf der Hochfläche trocken, arm an Fruchterde und nur zur 
Viehweide brauchbar, aber in den Tälern schön und gut angebaut, ist das 
Tafelland von Syrien. Die höchsten nördlichen Bergzüge werden als Libanon 
und Antilibanon bezeichnet; sie sind wasserreicher und haben auch noch 
Waldbedeckung, wenn auch die in alter Zeit vielgerühmten Zedern nur noch 
in einem sehr kleinen Bestände vorhanden sind. Der Endgipfel des Antilibanon, 
der Hermon, heißt bei den Arabern Dschebl el Scheich (d. i. Berg des greisen
	        
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