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21. Bube und Bock. 22. Sommerliedchen.
21. (18.) Bube und Bock.
Es war einmal ein Bube, der wollte lieber essen als
lesen, hielt mehr von Nussen als vom Wissen; darum nannten
ihn die Leute den „Paulen“.
Das wollte ihn aber sehr verdrieben und er dachte:
„Wart', ich will's euch allen zeigen wie iceh fleibig bin!“
nahm ein Lesebuch und ging hinunter auf die Strabe. Hier
lag ein dicker Baumstamm, auf den setzte sich der Knabe.
Dort mubten die Leute alle vorbei. Er nimmt das Buch
auf den Schob, hält's aber verkehrt, so dab die Buchstaben
alle auf dem Kopfe stehen. Da sitat er, guckt hinein und
baumelt mit den Beinen. Bald nickt er aber mit dem Kopfeè;
denn er ist eingeschlafen.
Wer kommt um die Ecke am Gartenzaun? — Der
Ziegenbock ist's, ein munteèrer Gesell, der seine Kopfarbeit
wohl gelernt hat und es mit jedem darin aufnimmt; denn
seine Hörner sind grob und seine Stirn ist hart. Der tritt
zu dem schnarchenden Buben und sieht ihn nicken. „Hei,“
denkt er, „meinst du mich? ich bin schon dabeil“ PEr
stampft mit dem Vorderbeine und geht einige Schritte zu—
rück. Der Junge nickt weiter. „Gleich!“ meint der Bock,
nimmt einen Anlauf, bäumt auf den Hinterbeinen empor und
— Pusfflgiebts einen 8tob. Der Bock an des Buben Kopkf,
der Bub' ruckwärts hinunter vom Stamm, das Buch empor
hoch in die Luft! Heulend rafft der Junge sieh auf und
eilt in das Haus. Hat er keinen Buchstaben im Kopf, hat
er doch eine Beule daran. Der Bock steht aber verwundert
über den zu leichten Sieg im Wege und wartet, ob wieder
ein Bub' kommt, der nichts gelernt hat und auf der Strabe
dann einschläft. n. Vagner.
22. (19.) Sommerliedchen.
Sommer, o Sommer, du fröhliche Zeit, alles ist wieder mit
Blumen bestreut.
Hüpfende Schäfchen, sie spielen im Feld, freuen sich alle der
herrlichen Welt.