122
35
86. Der Bodensee.
Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf
dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen
auf dem Meere gleichen und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da
biese oft plöhlich hervorbrechen, so gilt die Schiffahrt auf dem See
für gefährlich. Voch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben
Reisende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe widerstehen den
heftigsten Sturme. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das
Gewässer befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die
Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und
gern in dem klaren Gewässer
uf, welches noch den Vor⸗
teil gewährt, daß es fast nie
mals zufriert. Außer vielen
andern Arten, zum il
von beträchtlicher Größe.
fängt man jährlich eine un⸗
geheure Monge sogenannter
Blaufellchen, welche für ein
Leckerei gelten. Natürlich
ziehen sich nach einer solchen
Nahrungsquelle auch viele
fischfressende Vögel, als
Reiher, Strandläufer, sogar
Möwen und Taucher. Die
Ufer des Sees sind saust
aufsteigend uud herrlich mit
Fruchten, Obst und Wein
angebaut. Die höheren Berge
ve e der Schweiz erblickt man
nur in der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen
Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den Aus⸗
uß des Rheines hin legen, dort, wo die alte Stadt Konstanz hen
vorragt. Wie schön es an dem See sein muß, sieht man auch daraus
daß fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers igeeignet
haben imn Sen die Schwen, westch vaden nordch Wurtemben
aern lh Derrache welchee n senen rolerlande
daranstößt. Curtmann.