Full text: Deutsches Lesebuch für das mittlere Kindesalter beider Konfessionen

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86. Der Bodensee. 
Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf 
dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen 
auf dem Meere gleichen und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da 
biese oft plöhlich hervorbrechen, so gilt die Schiffahrt auf dem See 
für gefährlich. Voch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben 
Reisende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe widerstehen den 
heftigsten Sturme. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das 
Gewässer befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die 
Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und 
gern in dem klaren Gewässer 
uf, welches noch den Vor⸗ 
teil gewährt, daß es fast nie 
mals zufriert. Außer vielen 
andern Arten, zum il 
von beträchtlicher Größe. 
fängt man jährlich eine un⸗ 
geheure Monge sogenannter 
Blaufellchen, welche für ein 
Leckerei gelten. Natürlich 
ziehen sich nach einer solchen 
Nahrungsquelle auch viele 
fischfressende Vögel, als 
Reiher, Strandläufer, sogar 
Möwen und Taucher. Die 
Ufer des Sees sind saust 
aufsteigend uud herrlich mit 
Fruchten, Obst und Wein 
angebaut. Die höheren Berge 
ve e der Schweiz erblickt man 
nur in der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen 
Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den Aus⸗ 
uß des Rheines hin legen, dort, wo die alte Stadt Konstanz hen 
vorragt. Wie schön es an dem See sein muß, sieht man auch daraus 
daß fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers igeeignet 
haben imn Sen die Schwen, westch vaden nordch Wurtemben 
aern lh Derrache welchee n senen rolerlande 
daranstößt. Curtmann.
	        
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