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Nordeuropa.
a) Königreich Schweden.
[450 000 qkm, 5,4 Mill. E., 12 auf 1 qkm.]
Ausfuhr: Holz und Holzwaren, Eisen, Butter; Einfuhr: Kohle, Ge-
treide, Maschinen, Kolonialwaren. Hauptverkehrsland ist das D. R. König
Gustav V.1 aus dem Hause Bernadette.
Geographische Einteilung des Landes in 3 Teile, die in 24 Lüne
(Regierungsbezirke, Statthalterschaften) zerfallen.
1. Schweden (Svea-Rike), in der Mitte.
Stockholm, da, wo sich Mälar-See und Meer (die „Salzsee") vereinen, auf
zahlreichen Holmen oder Inseln erbaut, erste Handelsstadt, „das nordische Venedig"
(340) und Kriegshafen, die schöne Hst. und Residenz des Königs. — N.n.w. davon
das feierlich stille Upsala [üp-säla], d. i. „Stadt der hohen Säle" (Paläste), Uni-
versität. — Dännemora, das wichtigste Eisenwerk in Schweden, wo die Magnet-
eisen-Grnben offen zutage liegen. — Falun [falüti], mit berühmten Knpfergrnben.
2. Gotland (Göta-Rike), der bevölkertste Teil Schwedens, im S. Göteborg
[jötclwrj], deutsch G otenbnrg. am Kattegatt und der Göta-Elf, sowie dem w.
Ausgange der Kanalstraße, zweite Handelsstadt des Reiches (165). — Mälmö,
Hafenstadt im fruchtbaren Schonen, Überfahrt nach Kopenhagen in 1^ Stunden
(80). Norrköping snörtjöping], an der..s.ö. Mündung der Göta-Kanals, —
Dazu gehören die Inseln Öland, d. i. Ödland, und Gotland, mit Wisby
swisbuj, einst vor Lübeck als Hansestadt der wichtigste Handelsplatz des Nordens,
jetzt eine großartige Trümmerstätte.
3. Norrland, am wenigsten angebaut und bevölkert. Gesle [jetole], Haupthafen.
Von Lnleä u.w. nach Naictnf in Norwegen durch das größte Eisengebiet, die
„Ofoten-Bahn". Haparanda, der nördlichste Hafen, an der Mündung der Tor-
nea-Elf, bekannte Wetterwarte.
b) Königreich Norwegen.
[325 000 qkm, 2,4 Mill. E., 7 auf 1 qkm.]
Ausfuhr: Tiere und Fleisch. Holz und Holzwaren; Einfuhr: Getreide,
Metall- und Webwaren, Kohle. Haupthandel mit Großbritannien und dem D. R.
König Haakon [hökön] VII.2 aus dem dänischen Königshause.
Politische Einteilung in 20 „Amter"; kirchliche in 6 „Stifter".
a) Im Gebiet des Skagerraks.
Kristiania (230), sehr schön gelegen am gleichnamigen Fjord, Universität.
Frederikshald [srederikshäl], Festung an der schwedischen Grenze. Tod
Karls XII. 1718.
b) An der Westküste.
Stavanger, nahe der S.W.-Spitze, treibt starke Reederei. — Bergen, Haupt¬
handelsplatz und erste Fischerstadt Norwegens für Hering und Dorsch; s. vom Sogne
Fjord (70). — Trondhjem [tronjem], deutsch Drontheim, besuchter Hasen, alte
Krönungsstadt. — R'örös mit einem der reichsten Kupferbergwerke des Landes. —
Hammerfest, auf einer Insel, der nördlichste Handelshafen der Alten Welt (fast
71° N).
Ans Magerö das Nordkap unter mehr als 71° N (längster Tag schon 72X24
Stunden).
Hauptbeschäftigung der Bewohner der Küsten ist Fischsang ^(Dorsch), der be-
sonders um die Gruppe der felsigen, aber infolge der Fischerei stark bevölkerten
Löfot-Jnfeln (Bild 40) sehr einträglich ist. — Norwegen wird wegen stmer
1 Friedensstärke des Heeres 60000 M., Flotte 69000 t.
2 Das Heer besitzt im Frieden nur Stämme, Kriegsflotte 26 000 t.