Full text: [Teil 7 = (7. u. 8. Schulj.), [Schülerbd.]] (Teil 7 = (7. u. 8. Schulj.), [Schülerbd.])

—z 304 — 
160. Vaterland. 
Ansß Vaterland, ans teure, schliesz dich an, 
das halte fest mit deinem ganzen Herzen! 
Hier sind die starsten Wurzein deiner ltraft; 
dort in der fremden Welt stehst du allein, 
ein schmanstes ohr, das jeder Sturm zerknicktt. 
Fr. b. Schiller. 
Nachlese aus dem Bchatze deutscher 
Dichkung. 
1614. Das deutsche Lied. 
Wie der Bergquell jauchzend vom Jelsen sich reißt, 
dork in schimmernder Böh', wo der Jerner gleißtk, 
wo der Adlerx baut an zerklüfkekem RKand, 
wo die Freiheik wohnek im Purpurgewand — 
Wie vom Bergeshang 
in donnerndem Gang 
flukest du mächkig, v deutscher Gelang. 
Und du sprühst vor Wuk und du bebsk vor Zoxn, 
und du klingst wie im Blachfeld das schmekkernde Born, 
wie Burrageschrei und Bossegestampf 
und stöhnendes Ringen im Pulverdampf, 
wie Schwerkergeklirr 
und Kugelgeschwirr 
rings in dem kolenden Schlachkengewirr. 
Und dann rinnst du mil zikkerndem Wellenschlag, 
wie der kräumende Iluß durch den blühenden Bag; 
und du rauschest von Lust und heimlichem Leid 
und erzählst die Märchen der Augendzeik. 
Mit traulichem RKlang 
so süß und so bang 
rührst du die Bexzen, v deutscher Gesang. 
Bis zum Tage, da alles, alles geschehn, 
bis die Berge versanken, die heute stehn, 
als der Mannesmut und die Freiheit staxb, 
bis zum Tag, da das Bexz uns im Leibe verdarb 
und in Slücke zersprang 
v deukscher Gesang, 
lön' in die Lande dein herrlicher Klang! 
Daniel Saul.
	        
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