Full text: [Teil 7 = (7. u. 8. Schulj.), [Schülerbd.]] (Teil 7 = (7. u. 8. Schulj.), [Schülerbd.])

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162. Welfartf. 
l. Wird von einen gerellet scilimm, 
bersoppelt wirc's erzäsilet isim; 
(oc wird im Gulen sein gelsacht, 
las wircl isim nicht sialh zu Osiren gebrackl. 
Beule lieb und morgen leic, 
(as ist der Welf Heskänsligkeil. 
2. Man lobt im Toce manckien Mann, 
cler lebent selken Lob gewann. 
Ob einer viel ses Gufen fu 
unch eine Missekak azu, 
cie Gutkat wirc vergessen, 
iie Missekat gemessen. 
3. Wer in cer Welt das Kecsile kut, 
cler dünkt aucü Goff im Himmel guk; 
clocsi ist der Welt sier mancher wert, 
iles Golf im Himmel nicht begelirk. 
EIIII —e— 
cer Esir unt Tugend nie gewann. 
Walfer u. il. U. 
163. Epigramme. 
1. Hoffnung ist ein fester Stab und Geduld ein Reisekleid, 
da man mit durch Welt und Grab wandert in die Ewigkeit. 
2. Einem trauen ist genug, keinem trauen ist nicht klug; 
doch ist's besser keinem trauen, als auf gar zu viele bauen. 
3. Ein rasches Pferd nur immer jagen, ein saubres Kleid nur immer tragen, 
den nützen Freund nur immer plagen, hat niemals langen Nutz getragen. 
4. Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder an sich bei, 
der eine deckt es zu, der andre trägt es frei. 
5. Sich selbst bekämpfen, ist der allerschwerste Krieg; 
sich selbst besiegen, ist der allerschönste Sieg. 
6. Dieses sind geborne Knechte, die nur folgen fremden Augen; 
dieses sind geborne Herren, die sich selbst zu leiten taugen. 
7. Willst du fremde Fehler zählen, heb' an deinen an zu zählen. 
Ist mir recht, dir wird die Weile zu den fremden Fehlern fehlen. 
8. Ohr und Auge sind die Fenster und der Mund die Tür ins Haus; 
Sind sie alle wohl verwahret, geht nichts Böses ein und aus. 
Friedrich von Logau. 
164. Was Gott gefällt. 
1 Wa⸗ Gott gefällt, mein frommes Kind, 
nimm fröhlich an; stürmt gleich der Wind 
und braust, daß alles knackt und bricht, 
so sei getrost, denn dir geschicht, 
was Gott gefällt. 
Lesebuch VII. (Emil Roth in Gießen.) 3. Aufl. 
** 
2. Der beste Will' ist Gottes Will', 
auf diesem ruht man sanft und still; 
da gib dich allzeit frisch hinein, 
begehre nichts, als nur allein 
was Gott gefällt. 
20
	        
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