Full text: Deutsches Lesebuch für das mittlere Kindesalter (1, [Schülerband])

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190. Der Zaunkönig und der Bär. 
Beim vierundsiebzigsten Mal aber kam der Hase nicht mehr zu 
Ende; in der Mitte des Ackers stürzte er ganz ermattet nieder. Der 
Igel aber erhielt den bedungenen Goldgulden und die Flasche Wein, 
rief seine Frau aus der Furche ab, und beide gingen vergnügt zusammen 
nach Hause. Seit der Zeit hat sich's kein Hase wieder einfallen lassen, 
den Igel wegen seiner Beine zu verspotten. 
©ritntn. 
190. (192.) Der Zaunkönig nnd der Bär. 
^ur Sommerzeit gingen einmal der Bär und der Wolf im Walde 
spazieren. Da hörte der Bär so schönen Gesang von einem Vogel und 
sprach: „Bruder Wolf, was ist das für ein Vogel, der so schön singt?" — 
Der Griselbär. 
„Das ist der König der Vögel," sagte der Wolf; „vor dem müssen wir 
uns neigen." Es war aber der Zaunkönig. „Wenn das ist," sagte der 
Bär, „so möchte ich auch gern seinen königlichen Palast sehen; komm' und 
führe mich hin!" — „Das geht nicht so, wie du meinst," sprach der 
Wolf; „du mußt warten, bis die Frau Königin kommt." Bald darauf 
kam die Frau Königin und hatte Futter im Schnabel und der Herr 
König auch und wollten ihre Jungen ätzen. Der Bär wäre nun gern 
gleich hinterdrein gegangen; aber der Wolf hielt ihn am Aermel und 
fagte: „Nein, du mußt warten, bis Herr und Frau Königin wieder fort 
find." Also nahmen sie das Loch in Acht, wo das Nest stand, und 
trabten wieder ab. Der Bär aber hatte keine Ruhe, wollte den königlichen 
Palast sehen und ging nach einer kurzen Weile wieder vor. Da waren 
König und Königin richtig ausgeslogen. Er guckte hinein und sah fünf
	        
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