Full text: [Teil 1 = Mittelstufe, [Schülerbd.]] (Teil 1 = Mittelstufe, [Schülerband])

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189. Dom schlafenden Apfel. 
3m Baum, in grünen Blättchen, hoch oben sich ein Apfel wiegt, 
der hat so rote Bäckchen, man sieht's, daß er im Schlafe liegt. 
2. Lin Rind steht unterm Baume, das schaut und schaut und ruft 
hinauf: 
„Ach, Apfel, komm herunter! Hör' endlich doch mit Schlafen auf!" 
3. Ls hat ihn so gebeten, glaubt ihr, der wäre aufgewacht? 
Er rührt sich nicht im Bette, sieht aus, als ob im Schlaf er lacht. 
Da kommt die liebe Sonne am Fimmel hoch daherspaziert. 
„Ach, Sonne, liebe Sonne, mach' du, daß sich der Apfel rührt!" 
5. Die Sonne spricht: „warum nicht?" und wirft ihm Strahlen 
ins Gesicht, 
küßt ihn dazu so freundlich; der Apfel aber rührt sich nicht. 
6. Nun sieh, da kommt ein Vogel und setzt sich auf den Baum hinauf. 
„Li, Vogel, du mußt singen; gewiß, gewiß, das weckt ihn auf!" 
7. Der Vogel wetzt den Schnabel und fingt ein Lied so wundernett 
und singt aus voller Kehle; der Apfel rührt sich nicht im Bett. 
8. Und wer kam nun gegangen? Ls war der wind, den kenn' 
ich schon, 
der küßt nicht und der singt nicht, der pfeift aus einem andern Ton.
	        
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