Vorwort zur 2. Auflage. 
Aas außerordentlich reae Interesse, welches unseren Lese- 
büchern von Kollegen des In- und Auslandes entgegengebracht 
worden ist, hat die Einführung der 3 Bändchen als Lehrmittel für 
den Leseunterricht in zahlreichen Taubstununen-Anstalten zur Folge 
gehabt. Mir dürfen hierin eine Anerkennung der von uns ver¬ 
tretenen Grundsätze erblicken und lassen nunmehr die 2. Auflage 
des Bändchens mit dem Bemerken erscheinen, daß in derselben 
einige Lesestücke erweitert worden sind und die Anzahl der Num¬ 
mern eine kleine Bereicherung erfahren hat. Auf ausdrücklichen 
Wunsch bringen wir im Anhange für jedes Lesestück entsprechende 
Fragen. Diese sollen ein Wittel zu beiläufiger .Übung der Frage¬ 
form sein und den Lehrer in die Lage versetzen, seinen Schülern 
kurzer Hand häusliche Arbeiten geben zu können. 
Die diesem Bändchen vorgedruckten, dem 2. Schuljahre zu¬ 
gewiesenen Leseübungen machen von vornherein jedes andere Hülfs- 
mittel für Einführung in das Lesen entbehrlich. Sie greifen sachlich 
in die Gebiete ein, auf denen das taubstumme Rind mit seiner 
Sprache in den zwei ersten Schuljahren heimisch werden soll. Die 
gewählten Formen ergeben sich ungezwungen durch korrekte sprach¬ 
liche Bezeichnung der Vorgänge, welche sich in des Schülers Heim 
regelmäßig wiederholen, und finden in den Lesestücken für das 
3. Schuljahr ihre lückenlose Fortsetzung. 
von den umfangreichen elementaren Leseübungen, wie sie in 
den Fibeln für Vollsinnige enthalten sind, können wir Taubstnmmen- 
lehrer absehen, da unsere Schüler, ehe sie in die Druckschrift ein¬ 
geführt werden, im Lesen der Schreibschrift hinreichende Übung 
gehabt haben. 
Schleswig, iin April f895. 
Die Verfasser.