Full text: [Bd. 3 = Schulj. 5] (Band 3 = Schuljahr 5, [Schülerband])

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Das Kind fragte seinen Vater: „Warum hat der 
Mann solche Beine? Und was hat er an dem Rocke?" 
Der Vater entgegnete: „Die Beine sind dem armen Manne 
im Kriege abgeschossen worden. Das, was er an der Brust 
trägt, ist eine Denkmünze. Diese hat er vom Kaiser zum 
Andenken an den Krieg bekommen. ' Der Mann kann 
nicht mehr arbeiten, also auch nichts verdienen. Er sitzt 
hier, um von den Vorübergehenden etwas zu bekommen." 
„O, Vater", sagte das Töchterchen, „darf ich ihm etwas 
hinbringen?" Der Vater freute sich über die Gutherzigkeit 
seines Kindes. Er zog seine Börse heraus und gab ihm 
50 Pfennig. Diese brachte das Kind dem Krüppel. 
Als es wieder zum Vater zurückgekommen war, sagte 
dieser: „Mein Kind, Arme und Krüppel darf man nie 
vergessen." 
28. Tanne und Birke. 
Mehrere Kinder unterhielten sich einmal über die 
Bäume. Eins davon fragte: „Wißt ihr auch, welcher 
Baum am schönsten ist?“ Änlichen, ein munteres Mädchen, 
klatschte in die Hände und rief: „Das ist der Christbaum; 
der trägt so viele Lichter und herrliche Sachen für uns 
Kinder.“ Und alle stimmten ein: „Ja, ja, cs ist der 
Christbaum.“ 
Darauf wurde gefragt: „Welcher ist aber der gar¬ 
stigste Baum?“ Da rief der unartige Franz geschwind: 
„Das ist die Birke; denn aus ihren Zweigen macht man 
Buten.“ Über diese Antwort lachten alle anderen Kinder. 
Sie wußten, daß Franzens Mutter für ihn oft eine Rute 
brauchte. 
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