Full text: (Für das 5. - 8. Hilfsschuljahr) (Teil 3, [Schülerbd.])

stumpfsinnig oder irrsinnig. Im Becher ertrinken mehr Leute als 
im Meere, sagt das Sprichwort. 
5. Im Walde wachsen neben den Erd- und Heidelbeeren auch 
giftige Beeren und neben den eßbaren Pilzen auch giftige. Wer 
sie kennt, der läßt sie stehen und geht vorüber. — In der Stadt, 
auf der Straße, in den Gasthäusern und im Familienkreise gibt es 
viel Schönes und Gutes zu hören, zu sehen und zu genießen; aber 
auch hier wachsen Gifte. Drei solcher Gifte habe ich geschildert. 
Wer sie nun kennt und nicht daran vorübergeht, der soll sich nicht 
darüber wundern, wenn sie ihm schlecht bekommen. 
140. Alls dem Wege zur Badeanstalt. 
1. An einem heißen Sommertage sagte der Vater zu seinen 
drei Knaben: „Heute nachmittag wollen wir zum erstenmal im Flusse 
baden!" Tas war nun eine große Freude für die Jungen. Sie suchten 
sich das Badezeug zusammen und konnten die Zeit kaum erwarten, bis 
der Vater aus dem Geschäfte kam. Tann wanderten sie zusammen 
nach der Badeanstalt. 
2. Unterwegs sprach der Vater: „Nun will ich euch doch noch 
sagen, wie man das Baden recht macht. Als ich ein Schulknabe war 
wie ihr, da wurden wir im Sommer regelmäßig von unserem Lehrer 
nach der Badeanstalt geführt. Dort waren Bassins für kleine, mittel¬ 
große utid erwachsene Leute. Mit dem nötigen Badezeug unter dem 
Arme, so wurden wir kleinen Männer langsamen Schrittes nach dem 
Flusse geführt. Keiner durfte hastig gehen, denn die Lungen sollten 
nicht aufgeregt werden. Waren lvir glücklich angelangt, so mußten 
wir uns sofort entkleiden. Jetzt hieß es: Abkühlen und ruhig werden! 
Um nun zu prüfen, ob die Lunge sich wirklich beruhigt hatte, legten 
wir gegenseitig die flache Hand auf den Rücken, und fühlten wir kein 
Klopfen mehr, so gab der Lehrer das Zeichen zum Baden. Brust, 
Rücken und die Armwinkel wurden etwas naß gemacht, und dann 
ging es flugs mit kühnem Sprung ins Wasser. Wer lange zögerte, 
wurde ausgelacht. Jeder mußte sofort untertauchen, weil er bei 
trockenem Kopfe leicht Kopstveh bekommen hätte. Hei, wie das plät¬ 
scherte und paddelte im kühlen Naß! Ja, wenn immer 20 bis 22° 
gewesen wären; aber das Thermometer zeigte oft nur 15 bis 16°, 
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