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tragung. Ausgedehnte Verwendung finden schon die Wasserkräfte des Rhein- 
falls und der Niagarafälle. 
2. Anwendung des Starkstromes. Der Elektromotor, a) Die 
elektrische Kraft des Starkstromes läßt sich durch Leitungsdrähte auf größere 
Entfernungen übertragen. Hauptsächlich diesem Vorzug oerdankt der Stark¬ 
strom seine stetig fortschreitende Verwendung zum Betriebe von Maschinen und 
elektrischen Bahnen und zur elektrischen Beleuchtung. Zur Übertragung der 
elektrischen Kraft in Arbeitskraft dient der Elektromotor. — Schickt man einen 
starken Strom in eine Dynamomaschine, so wird deren Anker in Um¬ 
drehungen versetzt. Sie leistet jetzt Arbeit und kaun zum Betriebe von Ma¬ 
schinen benutzt werden; in diesem Falle heißt sie Triebmaschine oder Elektro¬ 
motor. Der Elektromotor hat im allgemeinen dieselbe Beschaffenheit wie eine 
Dynamomaschine. 
b) Der in den ruhenden Elektromotor geschickte Strom wird durch die 
Schleifbürften nach dem Stromsammler geleitet. Hier teilt sich der Strom 
und fließt teils durch die linke, teils durch die rechte Hälfte des Ankers zur 
gegenüberliegenden Schleifbürste und zurück. Die zwei Hälften des Ankers 
werden also in gleichem Sinne vom Strome umflossen; sie sind Elektro- 
magnete geworden, die mit ihren gleichen Polen aneinanderstoßen. Derselbe 
Strom hat aber auch den großen Elektromagneten erregt. Liegen dessen 
Pole wagerecht, so liegen jene senkrecht dazu. Da aber die ungleichnamigen 
Pole einander anziehen, so wird der Anker in Drehung versetzt. Nach einer 
kurzen Drehung wechseln die Schleifbürsten die Kupferstreifen, so daß oben 
und unten immer wieder neue Pole entstehen. 
c) Der Elektromotor verwandelt elektrische Kraft in Be- 
wegu ng. 
ckj Die Bewegung des Ankers wird durch Zahnräder oder Treibriemen 
übertragen. — Ein elektrischer Wagen besitzt gewöhnlich zwei Elektro¬ 
motoren. Der elektrische Strom wird von großen Dynamomaschinen geliefert, 
die in den Elektrizitätswerken oder Zentralen aufgestellt sind. Von dort 
aus führen ihn ober- oder unterirdische Leitungen (Drähte oder Schienen) 
die elektrische Bahn entlang. Von einer oberirdischen Drahtleitung nimmt 
eine federnde Eisenftange mit Bügel oder Rolle den Stroni ab. Er fließt 
durch den Elektromotor nach den Schienen, die die Rückleitung bilden. Die 
Bewegung des Elektromotors wird von der Achse des Ankers durch Zahn¬ 
räder auf die Wagenräder übertragen. Mittels einer Kurbel kann der 
Wagenführer verschieden starke Widerstände in den Stromkreis einschalten 
oder den Stromkreis unterbrechen. Je größer der eingeschaltete Widerstand 
ist, um so schwächer wird der Strom und um so geringer die Fahrgeschwindig¬ 
keit. Soll der elektrische Wagen anhalten, so wird der Strom unterbrochen. 
Die erste elektrische Straßenbahn wurde von der Firma Siemens u. Halske 
in Groß-Lichterfelde angelegt (1879). — Zum Betrieb der elektrischen Straßen¬ 
bahn von Berlin wird ein Strom von 500 V Spannung verwendet. Für 
einen elektrischen Wagen sind durchschnittlich 16 Ara Stromstärke nötig. Die 
Arbeitsleistung eines Stronies von 1 V Spannung und 1 Am Stromstärke 
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