Full text: [Bd. 2 = Oberstufe, [Schülerbd.]] (Bd. 2 = Oberstufe, [Schülerbd.])

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7. Gewähre mir die Bitte 
und grüß mir Weib und Kind! 
Ich heiß Andreas Förster 
und bin aus Saargemünd. 
8. Ich ließ mein Weib und Kinder 
daheim beim trauten Herd; 
sie harren ihres Vaters, 
der niemals wiederkehrt. 
9. Grab mich am Wiesenrande 
dort ein beim Morgenrot!" 
Er spracht und schloß sein Auge, 
der Reitersmann war tot. 
10. Am hellen frühen Morgen 
grub ihm der Schütz ein Grab, 
gab ihm viel Wiesenblumen 
und Zweige mit hinab. 
11. Er machte auch ein Kreuzlein 
und schrieb die Worte drauf: 
Hier ruht ein tapfrer Reiter, 
bis ihn der Herr weckt auf. Volkslied. 
258. Morgenrot. 
j'jie große Schlacht von öedan war geschlagen. Der Kaiser 
Napoleon und sein ganzes Heer hatte sich ergeben müssen. Die 
deutschen Krieger begrüßten ihren König mit großem ^ubel, wo sie 
ihn auch trafen. 5ie freuten sich über den herrlichen Steg,, den sie er¬ 
fochten hatten. Sic freuten sich aber auch nach all den schweren 
Kämpfen auf den Frieden, der nun kommen sollte. Denn alle Welt 
glaubte, wenn der Kaiser der Franzosen gefangen ist, dann wird bald 
Friede werden. 
2. Das dachten auch die deutschen Reiter, die bei einem kleinen 
Dorfe in der Nähe von Sedan im Biwak lagen. Als die Nacht kam, 
da legten sich die müden Krieger hin und träumten von den Lieben 
daheim. Alanch einer dachte vorm Einschlafen: CD, ist das herrlich, 
daß wir gesiegt haben, und daß ich aus diesem blutigen, schlimmen 
Kriege gesund wieder heimkomme. And die Reiter, die nicht schlafen 
durften, die für die Kameraden wachen mußten, die mußten in der 
ganzen Nacht immer und immer wieder daran denken: Es wird 
Frieden! Es geht wieder heim! 
3. In der Schäferei vor dem Dorfe lag eine Feldwache. Der alte 
Wachtmeister Thomas hatte hier das Kommando. Er ließ die Leute 
leise erzählen und hörte zu, was sie erzählten. Auch ihm wär's lieb 
gewesen, wenn's heimwärts gegangen wäre. Aber so ein alter Soldat, 
wie er, läßt sich das nicht merken. Es paßte ihm nicht recht, als 
seine Leute immer und immer wieder davon sprachen, wie schön das 
wäre, wenn es heim ginge. Aber er ließ die Reiter weiter reden. 
Er wußte es ja besser. Sein Hauptmann hatte ihm am Abend ge¬ 
sagt: „Thomas, den Kaiser der Franzosen sind wir nun los. Aber
	        
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