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schüft Kamburg. Es ist 44,83 Hi Meilen oder 2468 qkm groß und hat 224 000 
Einw. Das Hauptgebirge des Landes ist der Thüringer Wald. Seine Flüsse ge¬ 
hören in das Flußgebiet der Weser, Elbe und des Rheins; zur Weser geht die Werra, 
zur Elbe die Saale, in den Main die Steinach, Jtz und Rodach. Das Land 
wird in die 4 Kreise Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und Saalfeld eingeteilt 
und enthält 17 Städte. Bedeutender als die Landwirtschaft ist die Forstwirtschaft; 
Bergbau findet auf Steinkohlen bei Sonneberg und Eisfeld statt; Schiefer wird im 
östlichen Teile gefunden. Bei Salzungen und Neusalza sind Salinen. Holzwaren, 
Spielwaren, Schachteln und Kisten werden in derUmgegend von Sonneberg fabriziert; 
ferner besitzt das Land Eisenhütten, Porzellan- und Glasfabriken, Flachsspinnereien, 
Webereien, 2 Gymnasien in Meiningen und Hildburghausen, 1 Lehrerseminar in 
Hildburghausen. Die Hauptstadt ist Meiningen (12 900 Einw.) an der Werra mit 
schönem Theater, englischem Garten, herzoglichem Schlosse (Elisabethenburg), einer 
alten und schönen Kirche, einem neuen Ratyause. s/4 Stunde von der Stadt liegt auf 
einem Bergkegel das Schloß Landsberg. An der Werrabahn nördlich von Meiningen 
liegt Wasungen, Salzungen, ein besuchter Badeort; südlich von Meiningen 
Themar, dabei die Ruine Osterburg, das Nadelöhr, ein Felsenriff, welches die Werra 
durchbrochen hat; Hildburghausen an der Werra mit Fabrikation von Papier¬ 
mache-, Spiel- und Messerwaren, seit 1826 mit Sachsen-Meiningen vereinigt und 
von 1683—1826 Residenz des Herzogs von Sachsen-Hildburghausen. Südlich davon 
liegen die Städte Römhild, Heldburg und Ummerstädt. An der Werra, am 
Südabhange des Thüringer Waldes liegt Eisfeld, südöstlich davon Schalkau und 
Sonneberg, Mittelpunkt der Spielwarenfabrikation, in dessen Nähe am Fellberg 
sich der erste Griffelschieferbruch Deutschlands befindet. Im nördlicheren Teile liegen 
Steinach, Steinheide, Gräfenthal, Saalfeld an der Saale mit Ruine der 
Sorbenburg, nördlich Pößneck mit großen Porzellanfabriken. 
§ 9. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha ist 35,74 lüMeilen oder 1968 
qkm groß und hat 206 300 Einw. Es besteht aus 2 Herzogtümern, Koburg und 
Gotha; das erstere ist ein anmutiges Hügelland, dessen Flüsse, Jtz, Rodach, Röthen, 
Steinach, Baunach, nach dem Main gehen; es hat 1 Gymnasium, 1 Realschule 
und 1 Lehrerseminar. Im Herzogtum Gotha sind die höchsten Spitzen des Thüringer 
Waldes, der große Beerberg (983 m), Schneekopf (969 m), Jnselsberg 
(916 m). Zur Saale fließt die Ilm, die Unstrut, die Gera; zur Werra die Hasel 
mit der Schwarza, die Schmalkalde und die Hörsel. Der Haupterwerbszweig ist 
die Landwirtschaft, und blüht namentlich der Garten- und Obstbau. Gewehrfabri¬ 
kation findet sich zu Zella und Mehlis, feuerfeste Geldschränke werden in Gotha, 
Nähnadeln in Ichtershausen, Porzellan- und Steingutwaren in Gotha, Ohrdruf und 
Elgersburg, Glas in Tambach, Gehlberg und Gräfenroda, Wurstwaren in Gotha 
u.Waltershausen fabriziert. DieHauptstadt vonSachsen-Koburg ist Koburg (18 700 
Einw.) an der Jtz und der Werrabahn; es hat 6 Kirchen, Residenzschloß, Gymnasium, 
Lehrerseminar. Auf steilem Berge liegt die Beste Koburg mit dem Lutherzimmer. In 
der Nähe liegen die herzoglichen Residenzschlösser Kallenberg und Rosenau, das Dorf 
Neuses, ehemaliger Wohnsitz Rückerts. Die Erbauung Koburgs fällt unter Heinrich I. 
Ferner merken wir uns die Orte Rodach, Meeder, Rossach, Sonneseld, Neu¬ 
stadt. Die Hauptstadt vom Herzogtum Gotha ist Gotha (31 700 Einw.) am Fuße 
des Thüringer Waldes mit schönen breiten Straßen, 6 Kirchen, 3 großen Plätzen, 
Schloß Friedenstein, unter Ernst dem Frommen erbaut, mit kostbaren Sammlungen. 
Gotha hat ein Lehrerseminar, ein Gymnasium. Westlich von Gotha liegt Walters¬ 
hausen, welches Spielwaren fabriziert; in dessen Nähe ist die Erziehungsanstalt 
Schnepfenthal. Südlich davon ist das vonFremden vielbesuchte Friedrichsroda, ein 
Bade- und klimatischer Kurort. Nicht weit davon ist das Lustschloß Neinhardsbrunn.
	        
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