Furina — Furnii.
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Schaar. Liv. 3, 5. Sein Bruder 5) Sp.
Für. Med. Fnsus, erlitt als Consnl (464) von
den Aequern eine Niederlage, besiegte sie aber
nachher gänzlich (Liv. 3, 4.); starb an der Pest
453. Dion. Hai. 10, 53. — 6) Agrippa Für.
Med ul l., Consnl im I. 446, kämpfte siegreich
gegen die Volsker, wobei er den Fahnenträgern
die Fahnen wegriß und sie in die Feinde schleu¬
derte. Liv. 3, 66. 70. — 7) L. Für. Med.,
war siebenmal Kriegstribuu mit consnlarischer
Gewalt, wurde Consnl 413 (Liv. 4, 51.) und be¬
siegte die Volsker. LJv. 4, 54. — 8) L. Fnr.
Meint ü., diente als Legat unter M. Furius
Camillus gegen die Volsker. Da er mit des
Consnls Vorsicht unzufrieden war, lieferte er
den Feinden eine Schlacht und würde eine gänz¬
liche Niederlage erlitten haben, wenn ihn nicht
Camillus gerettet hätte. Gleichwol wählte ihn Ca-
millus später gegen andere Feinde zum (Sollegen.
Liv. 6,23. — 9) ©P. Fnr. Medull., gleichfalls,
wie die beide» vorigen, Kriegstribun, führte ein
Heer gegen die Volsker, deren Land er verwüstete.
Liv. 6, 31. — III) Camilli: 10) M. Für.
Camillus, legte schon im I. 431 in der Schlacht
am Algidus (gegen Volsker und Aequer), in
welcher er sich durch Tapferkeit auszeichnete, den
Gruud zu seinem nachmaligen Ruhme. Flut.
Garn. 2. Im I. 403 wurde er Censor (Val.
3Lax. 2, 9, 1.), dann sechs Male Kriegstribun,
mit consnlarischer Gewalt (Liv. 5, 10. 14.). Nach¬
dem er sich in den Kriegen gegen die Falisker
ausgezeichnet hatte (Liv. 5, 12.), erhielt er deu
Oberbefehl gegen Veji, eroberte im zehnten
Jahre der Belagerung diese Stadt, die erste Er¬
oberung außerhalb der Grenzen Latiums (396),
und machte reiche Beute. Lic. 5, 21. Diod. Sic.
14, 93. Eutr. 1, 20. Zwei Jahre später eroberte
er Falerii (Liv. 5, 26.), wie es heißt, durch Ver¬
rath, oder im Vertrauen auf feilte Redlichkeit.
Darauf ging er, der Unterschlagung eines Theiles
der in Veji gemachten Beute beschuldigt (vielleicht
in Folge des erneuerten Ständehaders), in die
Verbannung, mit dem ausgesprochenen Wunsche,
weitn er Unrecht leide, möchte Rom seiner bald
wieder bedürfen. Liv. 5, 32. Nach der Nieder
läge an der Allia und der Einnahme Roms
durch die Kelten wendete der Senat sich in der
Noth an ihn und ernannte ihn zum Dictator, 390
(Liv. 5, 40.). Er sammelte die überall zerstreu¬
ten Flüchtlinge, zog gegen Rom und schlug nach
Besiegung einiger Abtheilungen das Hauptheer
der Feinde völlig. Liv. 5, 49. Suet. Tib. 3.
Flut. Cam. 22—29. Ihm wurde dafür der
Ehrenname pater patriae beigelegt. Er baute
die zerstörte Stadt wieder aus (Liv. 5, 50 ff. 6,
4.) und hinderte die vorzüglich von den Plebejern
beabsichtigte Uebersiedelttttg nach Veji. Hieraus
legte er sein Amt nieder, wurde im I. 389
abermals damit bekleidet und besiegte die Volsker,
Etrusker und Aequer (Liv. 6, 1, 4.). Noch meh¬
rere Male war er Dictator (im Ganzen fünf
Mal), zuletzt 367 gegen die wieder eindringenden
Kelten, welche er in der Nähe von Alba gänzlich
besiegte. Liv. 6, 38. 42. In den Streitigkeiten
um die Ackergesetze des Licinius, deren Gegner er
war (367), konnte er die Rechte seines Standes
nicht schützen und mußte wegen seines Widerstan¬
des gegen die Gesetze in die Curie flüchten (vgl.
Flut. Cam. 42.); ihm gelang es wohl, jene Ge¬
setze eine Zeit lang auszuhalten, nicht aber sie ab¬
zuwenden. Im I. 364 starb er an der Pest,
welche damals grassirte. Livius (7, l.) feiert mit
Recht das Lob des ausgezeichneten Mannes. -
Sein ältester Sohn, ll) Sp. Furius Ca¬
nt i l l u s, wurde Prätor 365, der zweite, 12)
L. Für. Camillus, Dictator 350 und besiegte
die Gallier bei Alba (Liv. 7, 24.), sicherte dem
Senate den Besitz des Consulats und besiegte als
Consnl int I. 349'die Gallier bei den pomptinischen
Sümpfen. — Sein Brudersohn, 13) L. Für. Ca-
millus, unterwarf 338 als Consnl Latium, wofür
ihm und seinem Collegeu außer dem Triumphe die
seltene Ehre zu Theil wurde, daß ihnen Reiterstatuen
aus dem Forum errichtet wurden. Die Latiner be¬
handelte er mild und schonend. Liv. 8, 16 s. —
Zur Kaiserzeit brachte zuerst nach langer Zeit den
Namen des Geschlechts wieder zu Ehren 14) Furius
Camillus, welcher im I. 16 n. C. unter der
Regierung des Tiberius die aufrührerischen Nu¬
midier unter Tacfariuas unterwarf. Tac. arm.
2, 52. — IV) Acujeones, darunter 15) C.
Für. Aculco, wurde als Quästor des Scipio
Asiaticus wegen Verdachts, von Antiochos Geld
genommen zu haben, verurtheilt, 188. Liv. 38,
55. — V) Bibacnli, darunter 16) Lucius,
ausgezeichnet durch Frömmigkeit. — 17) M.
Furius Bib., geb. 103 v. C. zu Cremona,
nicht unbedeutender Dichter, verfaßte namentlich
Spottgedichte in der Art Catulls (Quint. 10, 1,
96.), ferner ein Sammelwerk, lucubrationes ge¬
nannt (Flin. praef. 24.), vielleicht auch ein Epos
über Cäsars gallischen Krieg. Zweifelhaft ist,
ob ihn Horaz (sät. 2, 5, 40 f.) verspottet, und
ob er mit dem von demselben (sät. 1, 10, 36 f.)
als turgidns Alpinus (s. d.) bezeichneten Dichter,
dem Verfasser einer Aetbiopis und eines Gedichts
über den Rhein, identisch ist. Neid) Porphyrton
zu der letztem Stelle hieß Alpinus mit wahrem
Namen Cornelius Alpinus. — VI) Purpureo -
ues; dazu gehört 18) Lucius F. P., der unter
Marcellus im I. 212 gegen Hannibal diente, dar¬
auf die Gallier und den Karthager Hamilkar bei
Cremona (Liv. 31, 5. 21.), später 197 die Bojer
in Oberitalien besiegte. Liv. 33, 37. Nach dem
Frieden mit Antiochos d. Gr. leitete er die Ver¬
handlungen, 190. Liv. 37, 55. — VII) Paeili;
dazu gehört 19) C. Furius Pacilus, Consnl
441 v. C., 435 Censor zur Abhaltung einer Volks¬
zählung. Liv. 4, 12. 22. Die Censur verwal¬
tete er mit Strenge und stieß den früheren Dicta¬
tor Aemilius ans feiner Tribut Im I. 426
kämpfte er gegen die Vejenter unglücklich. Liv.
4, 31. — Ans einem andern Zweige dieses Ge-
ichled)te§ stammte 20) der Dichter A. Fnr ins
Autias, ausAntiunt gebürtig, FreunddesQ.Lnta-
tins Catttlus, des Collegen des Marius im Konsulate
101, und Verfasser eines aus mindestens 11 Büchern
bestehenden Gedichts, betitelt Annales, von dem
nur wenige Verse vorhanden sind. Vergil soll
ihn nachgeahmt haben. Macrob. sät. 6, 31 ff.
Furina, eine Göttin der Römer, deren Be¬
deutung schon zu Varro's Zeit unbekannt war.
In ihrem Haine jenseit des Tiber verlor C.
Gracchus das Leben. Sie hatte einen Flamen und
ein Fest Furinalia.
Furnii, ein plebejisches Geschlechts aus den