fullscreen: Im späten Mittelalter (H. 4)

Mas wir von Kolumbus wissen. 
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geführt hatte, wurde er in den Adelstand erhoben. Durch seine Verbindung 
mit dem fjofe standen ihm alle Akten und Karten, die auf die Entdeckungen 
Bezug hatten, zur Verfügung. So hat er auch die Karte Toscanellis prüfen, 
ja sogar kopieren dürfen. Die Abstände zwischen Spanien und Iapan, wie sie 
auf feinem Globus ^92 in Nürnberg angegeben sind, stimmen genau mit der 
Karte Toscanellis überein. Die Zeichnung von Gstasien, die so durch Behaim 
nach Deutschland in den Mittelpunkt des geistigen Verkehrs gebracht wurde, 
war unter den Gelehrten bis weit in das J6. Jahrhundert maßgebend, bis die 
Portugiesen zur See nach China und Japan gelangten. 
2lls Behaim von feiner Entdeckungsfahrt zurückkehrte, hatte 
Kolumbus Portugal schon verlassen und sich nach Spanien gewandt, 
aber auch hier kam seine Angelegenheit über Denkschriften und 
gelehrte Besprechungen nicht hinaus. Da entschloß sich Kolumbus 
(14:90 Sand zu verlassen und lenkte seine Schritte nach dem 
Seehafen Palos um sich nach Frankreich einzuschiffen. Unweit 
palos erhebt sich auf einem Hügel das Kloster Rabida. Dort sprach 
Kolumbus vor und bat für sich und seinen Knaben um eine Stärkung. 
Der fremde Dialekt des Bittenden, die eigentümliche Erscheinung 
erregten die Neugier des Pförtners, der Prior wurde gerufen 
und bald hatte der Seemann fein Vorhaben offen erzählt. Der 
Vorsteher, des Klosters und ein junger Arzt aus dem nahen Palos 
bewogen ihn vorläufig im Lande zu bleiben und den Erfolg der 
Fürsprache abzuwarten, welche ihm der am Hofe bekannte und 
wohlgelittene Prior versprach. Nach dem Abzug der letzten, auf 
spanischem Boden ansässigen Araber nach Afrika war größere (Se= 
neigtheit für Kolumbus vorhanden. Doch drohte sich der ganze 
Plan noch zu zerschlagen an der Hartnäckigkeit, mit der Kolumbus 
seine Ansprüche aus Ehren und Gewinn unnachgiebig festhielt. Er 
forderte für sich und seine Familie die Erhebung in den Adelstand 
und Hang und würde eines Admirals für sich und feine Nachfolger. 
3u den neuentdeckten Ländern sollte er zum Vizekönig ernannt 
werden und den zehnten Teil von dem erhalten, was durch den 
Verkauf von Perlen, Edelsteinen, Gold, Silber, Spezereien und 
anderen Handelswaren gelöst werde. Auletzt beanspruchte er das 
Hecht am Handel mit den neuen Ländern sich beteiligen zu dürfen: 
tDenn er den achten Teil der Ausrüstung von Schiffen bestreite, 
sollte er auch den achten Teil aus dem Gewinn erhalten. Diese 
Forderungen waren geradezu unerhört. Weder der König noch die 
Königin willigten in das Unternehmen. Kolumbus wandte sich 
zum zweiten ZITale vom Hofe ab um nach Frankreich zu gehen. Doch 
gelang es seinen (Sönnern am Hofe die Königin von dem großen 
©ewtnn einer erfolgreichen Fahrt zu überzeugen, namentlich von 
dem Ruhme, den sie durch Ausbreitung des christlichen Glaubens 
gewinnen würde. (Ein Eilbote rief ihn zurück und am 17. April 14,92 
wurde der Vertrag unterzeichnet. 
5alt, Geschichtsunterricht. Heft 4. 6
	        
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