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Durch das Patent, welches Ich heute vollzogen habe, vereinige Ich 
euch, Einwohner der hannoverschen Lande, mit Meinen Unterthanen, euren 
Nachbaren und deutschen Brüdern. 
Durch die Entscheidung des Krieges und durch die Neugestaltung des 
gemeinsamen deutschen Vaterlandes nunmehr von einem Fürstenhause 
getrennt, dem ihr mit treuer Ergebenheit angehangen, tretet ihr jetzt in 
den Verband des Nachbarlandes, dessen Bevölkerung euch durch Stammes⸗ 
gemeinschaft, durch Sprache und Sitte verwandt und durch Gemeinsamkeit 
der Interessen befreundet ist. 
10 Wenn ihr euch nicht ohne Schmerz von früheren, euch lieb gewordenen 
Verhältnissen lossagt, so ehre Ich euren Schmerz und würdige denselben 
als eine Bürgschaft, daß ihr und eure Kinder auch Mir und Meinem 
Hause mit Treue angehören werdet. Ihr werdet die Notwendigkeit des 
Geschehenen erkennen. 
15 Denn sollen die Früchte des schweren Kampfes und der blutigen 
Siege für Deutschland nicht verloren sein, so gebietet es ebenso die Pflicht 
der Selbsterhaltung, als die Sorge für die Förderung der nationalen 
Interessen, Hannover mit Preußen fest und dauernd zu vereinigen. Und 
— wie schon Mein in Gott ruhender Herr Vater es ausgesprochen — 
20 nur Deutschland hat gewonnen, was Preußen erworben. 
Dieses werdet ihr mit Ernst erwägen und so vertraue Ich eurem 
deutschen und redlichen Sinn, daß ihr Mir eure Treue ebenso aufrichtig 
geloben werdet, wie Ich zu Meinem Volke euch aufnehme. 
Euren Gewerben, eurem Handel und eurer Schiffahrt eröffnen sich 
25 durch die Vereinigung mit Meinen Staaten reichere Quellen. Meine 
Vorsorge wird eurem Fleiße wirksam entgegenkommen. 
Eine gleiche Verteilung der Staatslasten, eine zweckmäßige energische 
Verwaltung, sorgsam erwogene Gesetze, eine gerechte und pünktliche Justiz— 
pflege, kurz alle die Garantieen, welche Preußen zu dem gemacht, als 
30 was es sich jetzt in harter Probe bewährt hat, werden euch fortan gemein— 
same Güter sein. 
Eure kriegstüchtige Jugend wird sich ihren Brüdern in Meinen andern 
Staaten zum Schutze des Vaterlandes treu anschließen, und mit Freude 
wird die Preußische Armee die tapfern Hannoveraner empfangen, denen 
zs in den Jahrbüchern deutschen Ruhmes nunmehr ein neues größeres Blatt 
eröffnet ist. 
Die Diener der Kirchen werden auch fernerhin die Bewahrer des 
väterlichen Glaubens sein. 
Euren Lehranstalten, den vieljährigen Pflegerinnen deutscher Kunst 
10 und Wissenschaft, werde Ich Meine besondere Aufmerksamkeit widmen, 
und wenn der Preußische Thron, je länger, desto mehr, als der Hort 
der Freiheit und Selbständigkeit des deutschen Vaterlandes erkannt und 
gewürdigt wird, dann wird auch euer Name unter denen seiner besten
	        
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