fullscreen: Geschichte Schlesiens

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deshauptmann, Stephan von Zapolia Grafen 
von Zips, und als er gegen Destreich zog, ließ er seinen 
Minister Georg Stein in Breslau. Um seine Kriegs¬ 
kosten zu bestreiten, forderte er Steuern, die auf den 
Grund und Boden ausgeschrieben wurden. So sah sich 
Schlesien auf eine bisher ganz ungewohnte Weise behandelt 
und trotz aller Versprechungen von Freiheit erkannte es doch 
deutlich, daß seine alte Freiheit völlig dahin war. Erst 
1478 wurde zwischen Matthias und Wladislaus zu Olmütz 
Frieden geschlossen, wonach Matthias Schlesien, Mähren 
und die Lausitz, Wladislaus Böhmen behielt. 
§ 43. Jetzt war also ganz Schlesien dem Matthias 
zugesprochen und er ließ diejenigen Fürsten, die sich ihm 
bisher widersetzt hatten, seine Rache fühlen. Nur Hans II. 
von Sagan wagte es noch, sich seiner Herrschaft entgegen 
zu stellen. Dieser Herzog, ein Sohn Hans I. von Sagan, 
hatte das väterliche Erbe mit seinem Bruder Balthasar 
getheilt; zwei andere Brüder sollten von jenen unterhalten 
werden, geriethen aber in Armuth, weil jene nichts herga¬ 
ben. Balthasar verlor unter Georg sein Land Sagan und 
Georg sprach es dessen Bruder Hans zu, der vorher nur 
Priebus besaß, 1461. Zwar gelang es Balthasarn 1467, 
noch einmal in den Besitz von Sagan zu kommen; doch 
1472 eroberte es Hans wieder, die Stadt Sagan ging da¬ 
bei in Feuer auf und Balthasar wurde gefangen, in den 
Schloßthurm zu Priebus gebracht und starb dort nach zwei 
Monaten, wahrscheinlich durch Hunger. ■— Hierauf ver¬ 
kaufte Hans sein ganzes Land an die Herzoge von Sachsen 
Ernst und Albrecht 1472, und Matthias genehmigte es. 
§ 44. Einige Jahre darauf 1476 starb der letzte Her¬ 
zog von Glogau und Freistadt, Heinrich XI. und hinter¬ 
ließ sein Land feiner Gemahlin Barbara, einer Tochter 
des Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg. Mat¬ 
thias wollte nun dieses Vermachtniß nicht gelten lassen und 
sich des Landes; als eines offenen Lehnes bemächtigen, aber
	        
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