616 Militairgränze. Siebenbürgen. 
serlichen General Veterani benannt), im Kriege als Festung benutzt, wel¬ 
che die Donau beherrscht und für 700 Mann Besatzung eingerichtet ist, 
noch 1788 mit Glück gegen die Türken vertheidigt. Die Donauinsel Mol¬ 
dova. — Am Zusammenfluß der Theiß und Donau ist das Bataillon der 
Tschaikisten, d. h. Schiffssoldaten, stationirt, welche auf bewaffneten 
Fahrzeugen dienen. Ihr Distrikt ist — iszQ.M. mit 26,600E. 
IV. Die Siebenbürgische Gränze. Vergl. Siebenbürgen. 
Großfürstenthuin Siebenbürgen. 
Größe — 1100 Q. M. mit der Militairgränze. Es ist eigentlich 
der SO. Theil von Ungarn, von dem es in N. und W., so wie in 
O. und S. von der Bukowina, der Moldau u. Wlachei eingeschlossen 
wird. In Rücksicht seiner natürlichen Beschaffenheit, des Klimas, der 
-Produkte und E. ist es Ungarn ganz ähnlich; jedoch fehlen die Sand- 
ebenen und Moräste. Rauhe zum Theil noch unbekannte Gebirgketten 
umgeben diese Provinz von allen Seiten. Die höchsten Gipfel sind 
der B u z e s d in SW. — 8150 F., der B u d ö sch — 7800 F., der 
Surul — 6500 F. Auch das Innere durchziehen viele Gebirgszweige, 
welche drei Flußgebiete bilden, deren Gewässer der Donau in drei ver¬ 
schiedenen Richtungen Zuströmen. In N. ist der Samos (szamosch), 
dessen einer Arm an der westlichen, der andere an der östlichen Gränze 
entspringt, mit der Bistricz (itsch), Lupos (posch) und Kraß na; 
sie fließen gegen N. In SO. entspringt der Alt oder Aluta mit 
dem Ugy und Cibin; er durchbricht daS S.Gebirge und fließt durch 
die Wlachei in die Donau. In der Mitte ist der Maros (rosch), 
welcher den Kukel, Strehl u. Aranyos (osch) aufnimmt und ge- 
gegen W. nach Ungarn fließt. Der Ungarische Weiße u. Schwarze 
Körös, so wie der Wlachische Schi ul oder Schyl haben hier ihre 
Quellen. Durch die Gebirge führen nur 16 und zwar schmale, zum 
Theil erst durch Kunst zugänglich gemachte, größtentheils durch Flüsse 
bezeichnete Engpässe in die Nachbarländer; so gehen z. B. 4 nach der 
Moldau, 6 nach der Wlachei, unter denen der Vulkan Paß am 
Schyl, und der Rothe Thurm Paß am Aluta die wichtigsten sind; 
eben so viele nach Ungarn, unter denen der Eiserne Thurm Paß 
nach dem Banate zu, der Borgo Paß nach de^ Bukowina. Die 
Gränzgebirge sind rauh und stark bewaldet, das Innere ist ein frucht¬ 
bares Hügel- und Bergland. Fast alle Ungarischen Produkte sind auch 
hier; Gold, unter andern das sogenannte Schrifterz, liefert das 
W. Gebirge und Eisen in Menge, auch Silber u. Quecksilber; 
Salz aus Quellen und Salzbergwerken, Holz, Getreide, Wein 
und Taback sind in Überfluß vorhanden, Vieh- und Bienenzucht 
sehr blühend, aber Industrie ist noch geringer als in Ungarn; Grie¬ 
chen und Armenier allein treiben Handel. Die E. — 2 Mill. mit der 
Milit. Gränze, sind eigentliche Ungarn (Magyaren und Szekler), 
Deutsche, hier Sachsen genannt, Griechen, Armenier, Wla- 
chen.
	        
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