Full text: Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre

Ylf. Wind und Wetter in der Heimat. 
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II. Verwandlung des Wassers. Was habe ich gestern vor euern 
Augen auf den Teller und in die Glasröhre gegossen? Wie viel Wasser 
war in beiden Gefäßen? Wie ist heute der Teller? Niemand hat den 
Teller angerührt, niemand hat das Wasser getrunken oder weggegossen, und 
dennoch ist es verschwunden. Wie fühlt sich der Teller an? Trocken. Wo 
ist das Wasser hin? Es hat sich nach und nach in kleine Bläschen ver- 
wandelt, diese Bläschen sind aufgestiegen und schweben in der Luft. Das 
Wasser ist verdunstet. Das Wasser ist nach und nach als Duust in die 
Luft gestiegen. Betrachtet nun das Glasröhrchen! Was seht ihr hier? Ihr 
merkt, es kommt beim Verdunsten nicht auf die Wärme der Luft allein an, 
sondern auch auf die Oberfläche. Wenn Wasser in einem flachen Gefäße steht, 
so verdunstet es rascher, als wenn es in einem hohen und engen Gefäße sich 
befindet. 
Bei welchem Wetter trocknet Wäsche am leichtesten? Bei trübem, regne- 
rischem Wetter ist die Luft sehr feucht. Sie kann nur noch wenig Feuchtig- 
keit aufnehmen, ebenso wie ein nasser Schwamm kein Wasser mehr aufsaugt. 
Die Wäsche trocknet also schlecht. Bei heiterem Wetter ist die Lust trocken, 
da kann sie viel Feuchtigkeit aufnehmen und die Wäsche wird rasch trocken. 
Ihr seht, es kommt bei dem Verdunsten des Wassers auch auf die Feuchtig- 
keit au, welche die Lust schon enthält. Wenn ihr nasse Hände habt und 
wollt dieselben, ohne sie abzutrocknen, rasch trocken haben, so schwingt ihr 
die Arme hin und her. Durch die Bewegung werden sie rascher trocken. 
Daraus seht ihr, daß es beim Verdunsten des Wassers auch auf die Bewegung 
des nassen Gegenstandes ankommt. Sprecht: Die Verdunstung hängt ab 
von der Wärme, von der Größe der Oberfläche und von dem 
Feuchtigkeitsgehalte der Luft und von der Bewegung des zu 
trocknenden Gegenstandes. 
Wie sich das Wasser recht schnell verwandelt, das könnt ihr zu Hause 
in der Küche beobachten. Wie wird das Wasser, das im Kochtopfe über dem 
Feuer steht? Es wird heiß, endlich fängt es an zu wallen. In welchem 
Zustande befindet sich da das Wasser? Das Wasser kocht. — Die Mutter 
nimmt den Topf mit dem kochenden Wasser aus dem Ofen. Ihr hebt die 
Stürze ab. Was steigt aus dem Wasser empor? Der Dampf breitet sich 
in der Lust im Zimmer aus. Was bemerkt ihr an der Stürze, die über 
dem kochenden Wasser lag? An der Stürze hat sich der Dampf wieder in 
Wasser verwandelt. Bleibt das Wasser im Topfe längere Zeit über dem 
Feuer stehen, so bemerkt ihr später, daß fast alles Wasser verschwunden ist. 
Die Mutter sagt: „Das Wasser ist eingekocht." Wir sagen: Das Wasser 
ist verdampft. 
Wird der Dampf von der Stürze aufgehalten, so drückt er mit großer 
Kraft dagegen und hebt sie empor. Der Dampf hat große Kraft; er treibt 
die Maschinen in den Fabriken und die Lokomotiven. Wie heißen die 
Maschinen, die vom Dampf in Bewegung gesetzt werden?
	        
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