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Freude, als Philipp August von Frankreich. Sogleich siel er
über dessen englische Besitzungen in Frankreich her. Auch unter¬
stützte er Richard's nichtswürdigen Bruder Johann (der, weil
ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, Johann ohne
Land'genannt wurde), damit dieser die Krone Englands er¬
halte. Aber der größte Theil der Engländer verabscheucte Jo¬
hann und sehnte sich nach Richard zurück. Endlich wurde ihre
Sehnsucht auch erfüllt. Als nämlich der Papst dem Kaiser mit
dem Banne drohete, wenn er seinen königlichen Gefangenen, der
als Kreuzfahrer unverletzlich sei, nicht losließe, und als auch die
Reichsfürsteu seine Loslassung in entschiedenem Tone forderten,
so mußte er sich endlich bequemen. Er ließ sich aber ein Löse!-
geld von beinahe zwei Millionen Thalern zahlen. So entkam
Richard seiner fast zweijährigen Gefangenschaft*) und eilte nach
England zurück. Keiner erschrak mehr als Johann. Er erhielt
diese Schreckensnachricht von seinem Bundesgenossen Philipp
August, mit den Worten: „Nehmet euch in Acht, der Teufel ist
wieder los!" Voll ängstlicher Besorgniß warf er sich seinem an¬
kommenden Bruder demüthig zu Füßen und bat um Verzeihung.
Richard verzieh ihm großmüthig. Nun wandte er sich gegen
die Franzosen, welche die Normandie angegriffen hatten, und
besiegte sie in einer entscheidenden Schlacht. Bald darauf aber
wurde er bei der Belagerung eines festen Schlosses durch einen
Pfeilschuß schwer verwundet. Er starb an dieser Wunde.
Vierter Kreuzzug. — Ungeachtet des fruchtlosen Er¬
folges dieses Kreuzzuges kam elf Jahre nachher auf Betrieb des
Papstes Jnuocenz III. ein vierter zu Staude. Im Jahre
1202 schiffte sich ein zahlreiches Heer zu Venedig ein. Dieses
rückte vor Coustantiuopel und nahm die Stadt mit Sturm. Der
Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser eingesetzt. So
wurde das sogenannte lateinische Kaiserthum gegründet,
*) Die Volkssagc und die mittelalterliche Dichtkunst hat diese Haft
und die Entdeckung von Richard's Kerker durch den Sänger Blon-
del romantisch ausgeschmückt.