I. Epische Poesie.
Holt den Rest von seinem Abendmahle,
75 Hummer, Lachs und frischen Bärenschinken,
Um den späten Fremdling zu bewirten.
Mit dein Hunger eines Weidmanns speiste
Festlich wie bei einem Klosterschmause
Neben seinem Wirt der Europäer.
80 Fest und ernsthaft schaute der Hurone
Seinem Gaste spähend ans die Stirne,
Der mit tiefem Schnitt den Schinken trennte
Und mit Wollust trank vom Honigtranke,
Den in einer großen Muschelschale
85 Er ihm srermdlich zu dem Mahle reichte.
Eine Bärenhaut ans weichem Moose
War des Pflanzers gute Lagerstätte,
Und er schlief bis in die hohe Sonne.
Wie der wilden Zone wild'ster Krieger,
90 Schrecklich stand mit Köcher, Pfeil und Bogen
Der Hurone jetzt vor seinem Gaste
Und erweckt' ihn; und der Europäer-
Griff bestürzt nach seinem Jagdgewehre;
Und der Wilde gab ihm eine Schale,
95 Angefüllt mit süßem Morgentranke.
Als er lächelnd seinen Gast gelabet,
Bracht' er ihn durch manche lange Windung
Über Stock und Stein, durch Tal und Bäche,
Durch das Dickicht auf die rechte Straße.
100 Höflich dankte fein der Europäer.
Finster blickend blieb der Wilde stehen,
Sahe starr dem Pflanzer in die Angen,
Sprach mit voller, fester, ernster Stimme:
„Haben wir vielleicht uns schon gesehen?"
105 Wie vom Blitz getroffen stand der Jäger
Und erkannte nun in seinem Wirte
Jenen Mann, den er vor wenig Wochen
In dem Sturmwind aus dem Hause jagte,
Stammelte verwirrt Entschuldigungen.
110 Ruhig lächelnd sagte der Hurone:
„Seht, ihr fremden, klugen weißen Leute,
Seht, wir Wilden sind doch bess're Menschen."
Und er schlug sich seitwärts in die Biische.