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Beine. Atemlos kam Peter heim, den Sack hatte er unterwegs
fallen lassen. Das Gespenst aber war sein eigener Schatten an der
Wand; denn der Mond war unterdessen aufgegangen. Peter stahl
nie wieder.
100. Ich mag nicht lügen.
Einem Knaben hatte jemand ein kleines Beil zum Spielen ge¬
geben. Daran hatte er seine große Freude und hieb damit,
wie es eben traf; und es traf manchmal hin, wo es nicht gut
war. Als der Kleine mit dem Beil auf der Schulter auch in den
Garten kam, dachte er: „Nun will ich ein tüchtiger Holzhauer
sein.“ Und er fing an und hieb seines Vaters schönstes Nu߬
bäumchen um.
Den andern Tag kam der Vater in den Garten, und als er
das schöne Bäumchen welk am Boden liegen sah, wurde er betrübt
und zornig. „Wer mir das getan hat,“ rief er, „der soll mir’s
schwer büßen!“ — Aber wer es getan hatte, das wußte kein
Mensch — außer einem, und der stand gerade hinter der Hecke,
hörte, wie der Vater so zürnte, und wurde feuerrot. „Es ist
schlimm!“ dachte er, „aber wenn ich’s verschwiege, so wär's eine
Lüge, und lügen mag ich nicht.“ So trat er denn schnell in den
Garten zum Vater und sagte: „Vater, ich habe das Bäumchen
umgehauen; es war dumm von mir!“ — Da sah der Vater den
Knaben an, und er machte wohl noch ein ernsthaftes Gesicht,
aber er zürnte nicht mehr.
Der kleine Knabe lebte in Amerika und wurde nachher ein
braver Mensch und dazu ein gewaltiger General, hat auch in seinem
Leben nie gelogen. Er hieß Georg Washington.
101. Nur nicht lügen! Von Helene Krüger.
Eine Festgabe für kleine Leute. Nürnberg o. I. S. 9.
1. Lieschen, mußt die Wahrheit sagen!
Ach, das Lügen macht mir Schmerz,
Mutter sieht dir nur ins Auge,
aber Gott sieht in dein Herz.
2. Dunkle Flecken macht die Lüge
in dein Herzenskämmerlein,
und es soll doch eine Wohnung
für das liebe Christkind sein.