Full text: [Untere Lehrstufe, [Schülerband]] (Untere Lehrstufe, [Schülerband])

Überblick -er deutschen Grammatik. 
Einleitung. 
Sprache ist im allgemeinen das Vermögen des Menschen, seine Ge¬ 
danken durch äußere Zeichen (Gebärdensprache), zunächst durch Worte aus¬ 
zudrücken; im besondern die Form, welche ein Volk zum Gedankenansdrucke 
sich gebildet hat. In Deutschland finden wir der Zeit nach eine 
gotische (gol., 4. Jahrh.), eine altdeutsche (ahd., 7—11. Jahrh.), 
eine mitteldeutsche (mhd., 12—14.Jahrh.), eine älterneudeutsche 
(älternhd., 15—17. Jahrh.), und eine n e u d e u t s ch e (nhd., 18—19. Jahrh.) 
Sprache; der g e o g r a p h i s ch e n L a g e nach eine hochdeutsche (oberd., 
südd.) und eine niederdeutsche (nordd.)Sprache. Allgemeine Schrift¬ 
sprache ist heute nur noch die hochdeutsche, und mit ihr beschäftigt sich 
die neuhochdeutsche Grammatik, wobei sie aber des Verständnisses 
wegen nicht selten in frühere Zeiten oder auch in die Dialekte (Mund¬ 
arten) der Gegenwart übergreifen muß. 
Erster Teil. 
Laut-, Flexions-, Wortbildungslehre. 
Lautlehre. 
§. 1. Die einfachen Schriftzeichen, die einer jeden Sprache zu Grunde 
Hegen, in die sich jedes Wort zerlegen läßt, nennt man, insofern man auf 
die Aussprache merkt, Sprachlaute, dagegen Buchstaben, wenn 
man bloß die Schreibung derselben berücksichtigt. 
Anm. Stab heißt der stabartige Schriftzug aus der Runenschrift, einem 
wenigstens einzelnen deutschen Stämmen vor ihrer Bekehrung zum Christentum 
bekannten, aus 16 Buchstaben bestehenden Alphabet. B u ch st a b, B u ch st a b e ist 
ahd. puohstap, mhd. buochstabe. Man denke bei dem Namen nicht, was einige 
gethan, an die Buchstäbchen Guten bergs (ch 24. Febr. 1468). 
Kehrein, Kleine deutsche Schulgrammatik. 4
	        
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