Full text: Haus und Vaterland I (Band 4 = Klasse 6, [Schülerband])

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4. Nun herrschet Ruhe und Frieden 
wohl in der stillen Nacht, 
und alles schlummert hienieden, — 
nur Gott im Himmel wacht! — 
12. Die Abendsonne. 
von Barbara Urner. 
(6oldne Abendsonne, wie bist du so schön! 
Nie kann ohne Wonne deinen Glanz ich sehn. 
2. Schon in früher Jugend sah ich gern nach dir, 
und der Trieb zur Tugend glühte mehr in mir, 
3. Wenn ich so am Abend staunend vor dir stand 
und, an dir mich labend, Gottes Huld empfand. 
4. Doch von dir, o Sonne, wend' ich meinen Blick 
mit noch höherer Wonne auf mich selbst zurück. 
5. Schuf uns ja doch beide eines Schöpfers Hand — 
dich im Strahlenkleide, mich im Staubgewand. 
13. Der Wanderer. 
Volksweise. 
Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand, 
geht rastlos ein Wandrer von Lande zu Land. 
Er sieht so manch Städtchen, er sieht manchen Ort; 
aber fort muß er wieder, muß weiter fort. 
2. Da sieht er am Berge ein Häuschen wohl stehn, 
von Blumen umgeben und Trauben so schön. 
Dort könnt's ihm gefallen, dort sehnt er sich hin; 
aber fort muß er wieder, muß weiter ziehn. 
3. Ein niedliches Mädchen, das redet ihn an: 
„Sei herzlich willkommen, du wandernder Mann!" 
Sie sieht ihm ins Auge, sie reicht ihm die Hand; 
aber fort muß er, weiter ins fremde Land.
	        
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