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9. Der König schaut in ihr Bedräng'
Wohl durch die offne Tür,
Da drückt sich durch die dichte Meng'
Ein feiner Knab' Herfür.
10. Des Knaben Kleid ist wunderbar,
Vierfarb zusammengestückt;
Doch weilt er nicht bei der Vettlerschar,
Herauf zum Saal er blickt.
11. Herein zum Saal klein Roland tritt,
Als wär's sein eigen Haus;
Er hebt eine Schüssel von Tisches Mitt'
Und trägt sie stumm hinaus.
12. Der König denkt: „Was muß ich seh'n?
Das ist ein sondrer Brauch."
Doch weil er's ruhig läßt gescheh'n,
So lassen's die andern auch.
13. Es stund nur an eine kleine Weil',
Klein Roland kehrt in den Saal;
Er tritt zum König hin mit Eil'
Und faßt seinen Eoldpokal.
14. „Heida! Halt an, du kecker Wicht!"
Der König ruft es laut;
Klein Roland läßt den Becher nicht,
Zum König auf er schaut.
15. Der König erst gar finster sah,
Doch lachen mußt' er bald:
„Du trittst in die gold'ne Halle da,
Wie in den grünen Wald;
16. Du nimmst die Schüssel von Königs Tisch,
Wie man Äpfel bricht vom Baum;
Du holst, wie aus dem Bronnen frisch,
Meines roten Weines Schaum." —