Anhang.
(Zur Grammatik.)
I. Beispiele zur Erfragung und Einübung der Satzteile.
a) Ein Mann hatte drei Frennde. Zwei derselben liebte er sehr; der
dritte war ihm gleichgiltig. Aber gerade dieser meinte es am redlichsten
mit ihm. Einst wurde (ward) er bor Gericht gefordert; dort war er hart
verklagt worden. Das Beteuern seiner Unschuld hätte ihm da nichts genützt;
er bedurfte unbedingt des Zeugnisses seiner Frennde. Er bat diese daher
um ihren Beistand bor Gericht: „Wer unter euch will mit mir gehen und
für mich zeugen?"
Der erste entschuldigte sich sogleich; er könne nicht mit ihm gehen
wegen anderer Geschäfte. Der zweite begleitete ihn bis zur Thür des
Richthauses; da wandte er sich und ging zurück; denn er war'voll Furcht
bor dem zornigeil Richter. Nun befand sich der Angeklagte in großer Ver¬
legenheit. Seine besten Freunde hatten ihn im Stich gelassen; durfte er von
dem dritten Besseres erwarten? Den hielt er ja für den unzuverlässigsten.
Sein Weh und Ach sollte aber bald Äußerungen der Freude weichen. Jener
begleitete ihn in das Richthaus, blieb ihm zur Seite und legte unerschrocken
sein Zeugnis für ihn ab. Seine Treue fand ihren Lohn. Die Richter
erklärten den Angeklagten für unschuldig und entließen ihn reich beschenkt.
b) Der Winter beginnt im Monat Dezember. Jetzt sind die Tage
am kürzesten und die Nächte am längsten. Die Erde ruht aus und sammelt
neue Kräfte für den Frühling. Sie hat ihr buntes Kleid abgelegt und ein
weißes dafür angezogen. Man sieht kein Blümchen mehr und hört keinen
Vogel singen. Die Luft wird mit jedem Tage kälter. Wir müssen ilns
daher in wärmere Kleider hüllen nnb die Stuben heizen. Berg und Thal
sind mit Schnee bedeckt, und das Wasser ist mit einer festen Eisdecke über¬
zogen. Doch ist auch der Winter schön. Die Knaben bauen Männer nnb
Häuser aus Schnee. Andere werfen sich mit Schneebällen; ihr fröhliches
Jauchzen lockt immer mehr Kameraden herbei. Auf denr Eise tummeln
sich die Schlittschuhläufer. Am meisten aber freuen wir uns ans das herr¬
liche Weihnachtsfest. Da glänzen die Lichter an dem schönen Christbaume,
und die Kinder freuen sich in der warmen Stube au den Gaben des
Christkindes.
a) In jener Burg dort auf dem Berge wohnten einst mächtige Ritter.
In den hohen Sälen tönte Sang und Klang; in den Ställen scharrten
die mutigen Rosse. Wasser floß in dem Burggraben; eine Zugbrücke führte
hinüber. Abends wurde sie emporgezogen; am frühen Morgen ließ man
sie nieder. Niemand konnte unbemerkt in die Burg eindringen. Vom
hohen Turme spähte der Wächter in die Ferne.