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in. Grammatisches.
gezogen und angeführt sind, überzeuget und mein Gewissen in Gottes Wort
gefangen sei: so kann und will ich nichts widerrufen, weil es weder sicher
noch gerathen ist, etwas wider das Gewissen zu thun.
VH. Der Gedankenstrich steht, um auf einen Gedankensprung vorzubereiten und
zwar besonders,
1. wenn der Satz unvollendet bleibt.
Wenige Minuten — und die Tochter der Hochalp liegt nach einem schauer¬
lichen Tanze friedlich und bewegungslos in der Thalwanne.
Einen Dieb ins Haus nehmen, um vor den Dieben außer dem Hause sicher
zu sein, das halten wir Menschen —
2. wenn eine unerwartete Wendung des Gedankens eintritt.
„Ach, die Natur schuf mich im Grimme! Sie gab mir nichts als— eine
schöne Stimme." (Der Esel in der Fabel.)
3. wenn ein Satz eingeschaltet wird.
Er tritt hinein und sieht — o welch Entzücken! — es war im Jahre
1780 — und sieht auf einem Thron den alten Fritz, zum Sprechen ähnlich.
4. wenn zwei direkte Reden im Dialog unmittelbar auf einander folgen.
„Schande!" rief ein Stier dem Rosse zu. „Von einem Knaben ließ' ich
mich nicht regieren!" — „Aber ich," versetzte das Roß. „Denn was für Ehre
könnte es mir bringen, einen Knaben abzuwerfen?"
VIll.Die Klammer (Parenthese) schließt ein
1. beiläufig gegebene nähere Bestimmungen oder Erklärungen eines Begriffs oder
Gedankens.
Friedrich I. wohnte der Schwertleite (Wehrhaftmachung) seiner Söhne bei.
2. eingeschaltete Sätze. S. das Beispiel zu VI, 4.
Vertag der G. Groie'schen Verlagsbuchhandlung (C. Müller) in Berlin
Druck von Ä. Kreysing in Leipzig.
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