Full text: [Teil 1 = 2. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 1 = 2. Schuljahr, [Schülerband])

arm. Darum füttere ich sie, sowie die reichen Menschen die 
armen unterstützen und ernähren.“ 
<Da sagte der Vater: „Aber du kannst sie doch nicht alle 
versorgen l" 
• Die kleine Minna antwortete: „Tun denn nicht alle Kinder 
in der ganzen Welt wie ich, sowie ja auch alle reichen Leute 
die armen verpflegen?“ 
Der Vater aber blickte gerührt die Mutter des Mägdleins an 
und sagte dann zu seinem Kinde': „Du hast recht getan.x Wohl¬ 
zutun und mitzuteilen vergesset nicht.“ 
Friedrich Adolf Krummacher. 
16. Die Biene und die Taube. 
Ein Bienchen fiel in einen Vach. 
Dies sah von oben eine Taube 
Und brach ein Blättchen von der Laube 
Und warf's ihm zu. Das Bienchen schwamm danach 
Und half sich glücklich aus dem Bach. 
Nach kurzer Zeit saß unsre Taube 
Zn Frieden wieder auf der Laube. 
Ein Jäger hatte schon den Hahn auf sie gespannt. 
Mein Bienchen kam. Pick! stach's ihm in die Hand. 
Puff! ging der Schuß daneben. 
Die Taube flog davon. — Wem dankte sie ihr Leben? 
Erbarmt euch andrer Not! 
Du gibst dem Armen heut dein Brot; 
Der Arme kann dir's morgen geben. 
Johann Benjamin Michaelis. 
17. Vom Frosch und der Maus. 
Eine Maus wäre gern über einen Vach gekommen und konnte 
nicht hinüber. Sie bat einen Frosch um Hilfe. Der Frosch war 
aber ein Schelm und sagte: „Ich will dir helfen; binde mir deinen 
Fuß an den meinen, dann ziehe ich dich schwimmend hinüber." Als 
sie aber mitten im Bache waren, tauchte der Frosch unter und wollte 
die Maus ertränken. Diese sträubte und wehrte sich, so gut sie konnte. 
Da kam plötzlich eine Weihe daher, erhaschte die Maus, zog auch 
den Frosch mit ihr heraus und fraß sie beide./ Nach Asop.
	        
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