des Nachts schliefen, brannte hell auf, und die Tische und die
Stühle und alles, was der Vater und die Mutter hatten, das
wurde vom Feuer erfaßt, und die Flamme wurde so hoch wie
der Kirchturm. Da schrieen alle Leute vor Schrecken, die
Soldaten trommelten, die Glocken läuteten, es war fürchterlich
zu hören, und die Flamme war schrecklich zu sehen. Man
fing an zu löschen mit Wasser, das man in das Feuer schüttete
und spritzte, aber es half nicht eher, als bis das Haus zu¬
sammengebrannt und nur noch ein paar Kohlen und ein bißchen
Asche übrig war. Da hatten nun die Eltern des Kindes kein
Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen und wo sie
schlafen konnten, und auch kein Geld, um sich ein neues Haus
und neue Detten und Tische und Stühle zu kaufen. Ach, wie
weinten da die armen Eltern! Und das Kind, das mit dem
Funken gespielt hatte, war schuld daran.
26. Der Wolf und die sieben jungen Geißlein.
Brüder Grimm.
1.
Es war einmal eine alte Geiß, die hatte sieben junge
Geißlein und hatte sie lieb, wie eine Mutter ihre Kinder
lieb hat. Eines Tages wollte sie in den Wald gehen
und Futter holen, da rief sie alle sieben herbei und
sprach: „Liebe Kinder, ich will hinaus in den Wald,
seid auf eurer Hut vor dem Wolf; wenn er herein¬
kommt, so frißt er euch alle mit Haut und Haar. Der
8 Öse wicht verstellt sich ost, aber an feiner rauhen Stimme
und an feinen schwarzen Füßen werdet ihr ihn gleich
erkennen.“ Die Geißlein sagten: „Liebe Mutter, wir
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