iV. Uniere Freunde aus dem
Tierreich.
137. Der treue Bund.
rfkiit Kaufmann tat einst eine Reise zu Pferde, und sein treuer
Pudel begleitete ihn zu Fuß.
Die Absicht dieser Reise war, von einem etwas entfernten Orte
eine ansehnliche Summe Geldes abzuholen, die da jemand dem Kauf¬
mann schuldig war. 5
Er empfina das Geld unb ritt vergnügt zurück nach Hause.
Unterwegs fiel der Mantelsack, in den er den Geldbeutel gesteckt
hatte, von dem Pferde herab zur Erde, weil er nicht fest genug ange¬
schnallt gewesen war. Der Kaufmann, der in Gedanken saß, merkte
nichts davon; wohl aber merkte es sein treuer Pudel. 10
Er versuchte, ob er den Mantelsack mit den Zähnen, ausheben und
seinem Herrn nachtragen könnte, aber er war ihm zu schwer.
Er lies also hin zu seinem Herrn, sprang an dem Pferde aus uud
bellte so laut und so unaufhörlich, daß der Kaufmann nicht wußte, was
er davon denken sollte. Er gebot ihm zu schweigen, aber umsonst. Er 15
gab ihm einen Schlag mit der Peitsche, aber vergebens!
Das treue Tier fuhr fort, zu bellen uud zu heulen und an dem
Pferde aufzuspringen, als wenn er seinen Herrn mit Gewalt herunter¬
ziehen wollte; und da ihn dieser durch mehr Peitschenschläge abwehrte.