166
3. Ich glaube nicht, daß du das Vaterunser allein beten kannst.
4. Ich versichere dich: bis du von der Vakanzreise wieder heim¬
kommst, hast du keine Nase mehr.
Nun denke nach und zeige, daß du witzig bist!
Mich. Becker. Isabella Braun. Jugendblätter. München. Jahrg. 1868. S. 138 f.
VII. Briefe.
139. An die Eltern.
München am 16. April 1881.
Liebste Eltern!
Seit dem Beginne des Sommersemesters habe ich nun nicht mehr
geschrieben. Es geht mir ganz gut und auch in der Klasse habe
ich in den letzten zwei lateinischen Aufgaben bessere Noten be¬
kommen, als ich in die Ferien mitbrachte. Die gute Nachhilfe Papas
während der Vakanz hat mir viel genützt und ich arbeite jetzt
weit leichter.
Der Herr Kassier läßt Dich, lieber Vater, grüßen und fragen,
ob Du mir nicht erlauben möchtest nächste Pfingsten mit ihm und
der ganzen Familie einen Ausflug nach dem Starnberger See zu
machen. Nur Rudolf, der Mediziner, bleibt zu Hause, weil er gerade
so eifrig auf seine Prüfung studieren muß und sich keine Stunde
Ruhe gönnen will. Man bleibt über die Feiertage draußen und wohnt
bei einem Vetter des Herrn Kassiers, dem reichen Buchbauern in
Ambach. Nicht wahr, lieber Vater, Du erlaubst es mir? Ich will
gewiß bis dahin auch tüchtig lernen, daß ich ganz gute Noten be¬
komme. Schreibe doch ja bald eine zusagende Antwort! Ich freue
mich gar zu sehr auf den Ausflug. Die Mutter möge doch so gut
sein mir den ganz großen Gummiball und meine Armbrust mit dem
nächsten Waschkorb zu schicken. Ich habe sie in der Eile vergessen.
Sie liegen in der Garderobe auf dem großen Schranke.
Kassiers lassen Euch herzlich grüßen. Bleibt gesund und
schreibt bald
Euerm
Ludw. Bauer.
dankbaren Sohne Georg.
Über Berg und Tal. Augsburg 1883. 8. 119.
140. Bitte um Angabe eines Büchertitels.
Würzburg den 15. August 1896.
Bester Bernhard!
Du wirst Dich wohl noch meines kleinen Bruders Edmund er¬
innern, den ich vor einem halben Jahre mit nach Brückenau brachte.
Er gefiel Dir damals und Du schienst ihn recht lieb zu haben.
Mir ist der kleine, gute Junge recht ans Herz gewachsen und
ich bereite ihm deshalb gerne, wo ich kann, eine Freude. Das soll