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ten, durch feine Klugheit erster geheimer Bath oder
Minister geworden. Dieser zog seine Familie dahin, wo
sie 400 Jahre lang wohnte und sich mehrte. Da sie
späterhin von den Pharaonen sehr gedrückt wurden, so
zogen die Israeliten (so hiessen späterhin die Nachkom¬
men Jacobs) (Israels) unter Anführung des Moses aus
Aegypten wieder in das Land ihrer Väter, Palästina, wo
sie zum grossen Volke wurden, und ihre eigene Religion
Gesetzgebung und Fürsten hatten, die sie endlich öoo
Jahr vor Christo Theils mit dem assyrischen, Theils
mit dem babylonischen Reiche vereinigt wurden.
Das grosse Assyrisch-babylonische Reich zertrüm¬
merte ungefähr 560 Jahre vor Christo der König Cyjus,
der das noch grössere Persische Reich stiftete. Un¬
ter der Persischen Herrschaft bekamen die Hebräer die
Erlaubnils, sich wieder in ihr Vaterland zu begeben, aus
welchem die Babylonier Ile gefangen weggeführt hatten,
und bauten unter Efra und N ehernia ihre Stadt Jerusa¬
lem und den dortigen Tempel wieder auf, blieben aber
immer unter der Persischen Herrschaft, bis diese selbst
durch die weit geringere Macht der Griechen gebrochen
wurde. Diese, welche Anfangs aus vielen kleinen durch
Wissenschaften, gute Einrichtungen und kriegerische
Tapferkeit ausgezeichneten Völkerschaften bestanden,
wurden endlich unter dem Scepter der Macadonischen
Könige Philipp und Alexander vereinigt. Der letz¬
tere stürzte die ungeheure Persische Macht, indem er
den letzten Persischen König Darius in mehrern
Sehlachten besiegte, auch noch einen Theil vom übri¬
gen Asien eroberte. Aber nur so lange Alexander lebte,
blieb dieses grosse Griechische Reich zusammen;
nach seinem frühen Tode theilten sich seine Feldherren
in die einzelnen Länder und stifteten verschiedene neue
Reiche, die aber später insgesammt von dem grossen
Römischen Reiche verschlungen wurden. Dieses
grösste unter den Reichen der alten Welt, hat feinen
Namen von der Stadt Rom, die ein gewisser Romu¬
lus in Italien an den. Ufern der Tiber zu bauen ange¬
fangen hatte. Diese Stadt hatte in einem Zeiträume von
mehr als 700 Jahren fait alle Völker der damals bekann¬
ten Welt bezwungen, und 20 Jahre vor Christi Geburt
erstreckte der erste Römische Kaiser Augustus feinen