Full text: [Teil 2 = 3. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 3. Schuljahr, [Schülerband])

sie auch schon den lieben Vogel um den Hals und gab 
ihm einen herzhaften Kuß gerade auf den Schnabel. 
Da nickte er ihr zu, flog in die Luft und hüpfte auf 
den allerhöchsten Baum, ganz oben auf die Spitze. 
Dann fing er an zu singen, erst zart und leise, dann 
immer jubelnder und zuletzt so schmetternd und glück— 
selig, daß alle Blumen die Röpfchen hoben und alle 
Tiere im Walde erstaunt auf das schöne Lied horchten. 
Mariechen aber tanzte vor Freude; denn kaum 
hatte der Vogel zu singen angefangen, da war es heller 
und heller geworden, und plötzlich war die Sonne groß 
und leuchtend hinter den schwarzen Wolken hervorge— 
kommen. Die aber flogen davon, so schnell sie konnten; 
der Wind legte sich schnell der Sonne zu Füßen; der 
Regen kroch in die Erde, und über dem Felde schimmerte 
ein prächtiger Regenbogen. 
„Ei, meine allerliebste, schöne Sonne!“ jauchzte Ma— 
riechen und streckte beide Arme nach ihr aus! Dem 
schönen Vogel aber, der hoch oben in den Zweigen 
schaukelte, warf sie noch ihr bestes Kußhändchen zu. 
Dann lief sie nach Hause, und ihr werdet's euch schon 
denken: Fritz bekam die ganze Geschichte von A bis 
Z vorerzählt. Ja, da merkte er, daß er doch noch 
nicht alles wußte! Paula Dehmel. 
5. Als es nicht regnen wollte. 
„Wenn es nicht bald regnet, fall ich um,“ sagte der 
Regenschirm zum Spazierstock, der einen Sschlangenkopf 
hatte und immer mitgenommen wurde, „ich sterbe vor
	        
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