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13. Der süsse Brei.
Die BrüderGrimm. Kinder- und Hausmärchen. Große Ausgabe. 21.Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz.
Es war einmal ein armes frommes Mädchen, das lebte
mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu
essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und begegnete
ihm da eine alte Frau, die wußte seinen Jammer schon
und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollt’ es sagen:
»Töpfchen koche!« so kochte es guten süßen Hirsebrei; und
wenn es sagte: »Töpfchen steh!« so hörte es wieder auf zu
kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim,
und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig
und aßen süßen Brei, so oft sie wollten.
Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen. Da sprach
die Mutter: »Töpfchen koche!« Da kocht es, und sie ißt sich
satt. Nun will sie, daß das Töpfchen wieder aufhören soll,
aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort, und der
Brei steigt über den Band hinaus und kocht immer zu die
Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und
dann die Straße, als wollt’s die ganze Welt satt machen, und
ist die größte Not, und kein Mensch weiß, sich zu helfen.
Endlich wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt
das Kind heim und spricht nur: »Töpfchen steh!« Da steht
es und hört auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt
wollte, der mußte sich durchessen.
13. Vom Mäuslein.
Briedrich Güll. Kinderbeimat in Liedern. Gütersloh. 1875. C. Bertelsmann.
Die Köchin spricht zum Koch: „Fang mir das Mäuslein doch!
Es ist nichts sicher in Küch' und Keller, nicht in der Schüssel, nicht
aus dem Teller. Wo's was riecht, da ist es gleich; wo's was kriegt,
da srißt es gleich; wo ein Braten dampft, kommt das Mäuslein und
mampft. Unter der Bank in den Küchenschrank Hat es gebissen ein
Loch. Koch, sang mir das Mäuslein doch und jag es wieder aus
dem Haus in das sreie Feld hinaus!" Da macht der Koch ein Gesicht
Dix und Kersten. Lesebuch. Ausg. A. Teil I. 2