fullscreen: Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen

— 291 — 
Kaffee, mit Weinessig vermischt und wiederholt in kleinen Gaben genommen, von 
Nutzen. Sofort ist jedoch ärztliche Silse zu suchen. In der kundigen bsand 
des Arztes dienen diese Pflanzengifte als wichtige und wohlthätige Heilmittel. 
Regel: Man genieße keine Beeren und andere Früchte von pflanzen, die 
-man nicht'genau kennt; auch halte man keine Zweige, Blätter und Blüten unbe¬ 
kannter Pflanzen mit dem Munde. 
310. a. Der scharfe Hahnenfuß 
ist eine einjährige, krautartige Pflanze. Er wächst auf feuchten Wiesen 
bisweilen so häufig, daß diese von seinen goldig schimmernden Blüten 
ganz überdeckt erscheinen. Sein wenig verzweigter Stengel ist rund, 
hohl und wird etwa 40 cm hoch Die Wurzel- und untern Stengel¬ 
blätter sind gestielt und handförmig bteilig mit eingeschnittenen Lappen. 
Die oberen Blätter sind sitzend, klein und haben nur drei schmale Läppchen. 
Stengel und Blätter sind fein behaart Die Blüten stehen einzeln an 
den Enden der Zweige. Sie zeigen fünf blaßgelbe, kahnförmige, flaumig 
behaarte Kelchblättchen und fünf glänzend goldgelbe Blumenblätter. Diese 
stehen mit den Kelchblättern abwechselnd, haben am Grunde ein Honig¬ 
schüppchen und oben einen schwachen Einschnitt, so daß sie fast herzförmig 
erscheinen. Sehr viele gelbe Staubgefäße sind auf der Blütenachse an¬ 
gewachsen. Zahlreiche kleine Fruchtknolen bilden zusammen ein rundes 
Köpfchen Der Hahnenfuß gehört zu den sog scharfen Giftpflanzen. 
Sein Saft zieht auf der Haut Blasen und erregt innerlich Entzündung 
der Eingeweide. Das Vieh verschmäht ihn in frischem Zustande. 
b. Andere leicht kenntliche Arten sind der knollige Hahnenfuß, der wei߬ 
glühende wafferhahnensnß und das Scharbockskraut. 
6 Zu den hahnenfustartigen pflanzen gehören ferner: Die Dotterblume, 
gas Windröschen oder die Anemone, die Küchenschelle, die sehr giftige Nieswurz, 
gie schöne Akelei, der Rittersporn, der Lisenhut und die kletternde Waldrebe. 
311. a. Die Hunds- oder Heckenrose 
ist ein Strauch, der häufig an Waldrändern und Rainen wächst. Ihre 
Rinde ist mit sichelförmigen, abwärts gebogenen Stacheln besetzt. Die 
Blätter sind 5—7zählig gefiedert, gesägt und mit zwei kleinen Neben¬ 
blättchen versehen Die blaßroten Blüten besitzen wenig Geruch Sie 
haben einen krugförmigen Kelch mit fünf langen, zerschlitzten Kelchzipfeln, 
fünf herzförmige Blumenblätter, viele Staubgefäße, die wie die Blumen¬ 
blätter dem Kelchrand aufsitzen, und zahlreiche Griffel, die bis zu den 
Samenkeimen (Fruchtknoten) im Kelch hinabreichen. Die roten Früchte 
nennt man Hagebutten. Sie bestehen aus dem fleischig gewordenen Kelch, 
welcher zahlreiche behaarte Samenkerne umschließt. Letztere dienen zu 
vorzüglichem Thee; das eingemachte Kelchfleisch wird gegessen. 
von den Heckenrosen stammen die Gartenrosen ab, deren man viele hundert 
Arten unterscheidet. Bei diesen haben sich viele Staubgefäße mehr 
oder weniger vollkommen in Blumenblätter umgewandelt. Man 
-nennt sie daher auch gefüllte oder hundertblätterige Rosen, wegen ihrer Schönheit 
und ihres Wohlgeruchs gilt die Rose als Sinnbild der Schönheit und Liebe und 
als die Königin der Blumen. Im Morgenland gewinnt inan aus den Rosen das 
kostbare Rosenöl, das die Ursache ihres Duftes ist. Mit Wasser vermischt, 
Liefert dieses das Rosenwasser.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.