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241. Ein Regenschirm.
Straben unbekannt waren; wollte er den Brief frei machen, so mubte
er das Porto an dem Postschalter bar erlegen. Und was für ver—
wiekelte Rechnungen fanden statt, um dessen Höhe zu bestimmen!
Für die weiteste Entfernung des preubischen Gebiets belief es sich auf
19 Silbergroschen; ein Brief von Kassel nach Berlin kostete sechs,
nach Frankfurt a. M. drei Silbergroschen. Übrigens überließ man
gern die Zahlung des Portos dem Empfänger, weil man glaubte, dab
die Post den Brief dann sicherer besorgen werde. Aueh das Absenden
eines Briefes war dem Publikum früher nicht ganz leicht gemacht;
hatte man gleich in der Schule gelernt, wie aus einem Bogen Papier
ein Briefumschlag zu machen sei, so war dies doch eine mühselige
Arbeit. Nur Anstandsbriefe wurden deshalb mit einem solchen
versehen.
Gewõhnlich zog man vor, die vierte Seite des beschriebenen
Bogens freizulassen und den Brief so zusammenzufalten, daß die
vierte Seite als Umschlag diente. Erst im Jahre 1851 sah auf doer
Londoner Industrieausstellung die erstaunte Welt eine kleine Maschine,
getrieben dureh eine Handkurbel, rastlos arbeiten und mit unglaub-
licher Schnelligkeit aus zugerichteten Papierstücken fertige Brief-
umschläge herstellen. uguet saen
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fu zu erkennen, weleh ungeheure Ausdehnung heute der Verkehr
gewonnen hat, wie sehr das Gebiet, aus dem die Gütermenge
stammt, die zur Befriedigung unserer Lebensbedürfnisse dient, sich über
den ganzen Erdball ausgedehnt hat, braucht man nur irgend einen
Gegenstand des täglichen Gebrauchs zu betrachten. Es sei beispiels-
weise ein Regenschirm.
Der Stock des Schirmes ist in der bekannten Stockfabrik von
Meyer in Harburg aus einem Hol- angefertigt, das in Venezuela ge-
wachsen war, und mit einem aus Japan bezogenen Lacke lackiert. Der
Elfenbeingriff ward aus dem Zahn eines Elefanten hergestellt, der sich
im Eise Sibiriens eingebettet fand. Den silbernen Ring, der den Griff
an seiner Wurzel umschliebt, lieferte eine Metallwarenfabrik in Pfor-—
heim, die das Silber von einer Silberhbütte am Harze bezog, in der es
unter Zuschlag brasilianischer Silbererzge gewonnen warda Das dem
Silber zugesetate Kupfer kam aus Mexiko. Die Messingzwinge am
unteren Ende des Stockes ward aus einem Bleche gebogen, das aus