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einen ungünstigen Ausgang nahm. Die Osterreicher wurden am
3. Juli 1866 bei Königgrätz und die Bayern am 10. Juli 1866
bei Kissingen und Hammelburg geschlagen. Die Preußen besetzten
Unter-/ Ober- und einen Teil von Mittelfranken. Im Frieden
von Berlin am 22. August 1866 erhielt zwar Bayern sein Gebiet
bis auf zwei kleine Bezirke in Unterfranken zurück, mußte aber
dreißig Millionen Gulden als Kriegsentschädigung zahlen und ein
Schutz⸗ und Trutzbündnis mit Preußen schließen.
Im Jahre 1870 meinten die Franzosen, welche an Preußen
den Krieg erklärt hatten, eine Einigung des deutschen Volkes sei
nur in den Liedern der Dichter, nicht in Wirklichkeit möglich, ins—
besondere in Süddeutschland seien die Gemüter einer Verbrüderung
mit dem Norden entgegen. Aber Bayerns König erklärte sofort
kurz und bündig: „Treu dem Allianzvertrag, für welchen ich mein
königliches Wort verpfändet habe, werde ich mit meinem Bundes⸗
genossen für die Ehre Deutschlands und damit für die Ehre Bayerns
einstehen, sobald es die Pflicht gebietet.“
Am 16. Juli 1870 erfolgte der königliche Befehl zur Mo—
bilisierung der bayerischen Armee und am 20. Juli eröffnete der
bayerische Gesandte in Paris, daß seine Regierung an der Seite
Preußens in den Krieg gegen Frankreich eingetreten sei. Unter
dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen nahmen die
beiden bayerischen Armeekorps (unter Hartmann und von der
Tann) in der Pfalz und in Baden ihre Aufstellung. Der Kron—
prinz schlug die Franzosen am 4. August bei Weißenburg und
am 6. August bei Wörth. In diesen Schlachten sowie auch in
den Kämpfen bei Sedan, Paris, Orleans usw. zeichneten sich die
Bayern durch Heldenmut und Tapferkeit aus. Im Frieden zu
Frankfurt a. M. (10. Mai 1871) verlor Frankreich Elsaß und einen
Teil Lothringens und verpflichtete sich binnen drei Jahren fünf
Milliarden Francs als Kriegsentschädigung zu zahlen. Durch
diesen Frieden war ein Krieg beendet, der seinesgleichen in der
Geschichte nicht hat.
Am 18. Januar 1871 erstand das neue Deutsche Reich. Die
Einführung gleicher Maße und Gewichte (1871) und gleicher Münze
(1876) im ganzen Deutschen Reiche kam dem geschäftlichen Ver—
kehr in hohem Maße zustatten. Dem Handel wurden durch die