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170 Vierter Teil. Kurze Erläuterungen etc.
Kaifee, die bohnenartigen, getrockneten Samenkerne des Kaffee¬
baumes, der 3—6 m hoch wird und lorbeerähnliche Blätter hat.
Ursprünglich in Abessynien heimisch, hat er sich über ganz Afrika,
Arabien, Ceylon, Java u. s. w. verbreitet. Deutsch-Ostafrika liefert
sehr gute Bohnen; in Kamerun wachsen die Bäume wild.
Kakao, aus den mandelförmigen Bohnen der Schoten des Kakao¬
baumes gewonnen, kommt meist aus Süd- und Mittel-Amerika, ferner
von der Insel Java und aus Kamerun. Die Bohnen werden geröstet,
gemahlen und dann geschmolzen. Entölter Kakao wird dadurch
hergestellt, dafs man einen Teil des Kakaofettes abprefst; dieser
bildet die Kakaobutter, die zur Salbenbereitung dient.
Kalabarbobnen, auch Kolanüsse genannt, sind die Samen einer
bohnenartigen Schlingpflanze, die in Westafrika, namentlich in Kamerun
wächst. Sie bilden ein beliebtes Nahrungsmittel der Eingeborenen
und dienen auch medizinischen Zwecken (Augenheilkunde).
Kautschuk, ein getrockneter Milchsaft, der aus wolfsmilchähnlichen
Bäumen (Süd-Amerika und Ostindien) infolge von Anbohrungen und
Einschnitten ausfliefst. Der „gegrabene Kautschuk" stammt aus den
Wurzelausflüssen und erhärtet in der Erde.
Kokosnufs, die Frucht der Kokospalme, die fast nur an den Ge¬
staden und auf den Inseln des indischen und stillen Ozeans vor¬
kommt. Über das aus den Früchten bereitete
Koir und Kopra siehe Seite 162.
Kopal, ein bernsteinähnliches Harz, das in Amerika, Afrika und
Australien von Bäumen, die zu den Hülsenfrüchtlern gehören, aus¬
geschwitzt wird. Die besten Sorten, die zur Bereitung feiner Öllacke
dienen, stammen aus Ostafrika von längst untergegangenen Bäumen
und sind fossil (Sansibar-Kopal). Weniger gut ist der westafrika¬
nische Kieselkopal, der meist zu Lackfirnissen benutzt wird. Ver¬
wandt ist der
Kaurikopal Australiens, der von der Kaurifichte stammt und oft in
ganzen Klumpen gefunden wird. Auch er dient zur Gewinnung von
Lacken und Firnissen, die aber weicher sind als die obenge¬
nannten.
Kork, die leichte, schwammige Rinde der Korkeiche und der
spanischen Eiche, die in Italien, Spanien, Portugal und Frankreich
vorkommen. Sie werden alle 4 Jahre abgeschält und lassen wohl
10—12 Schäl ungen zu. Der spanische Kork (Andalusien und Cata-
lonien) ist bedeutend besser als der schwarze, der mehr Risse und
Sprünge aufweist. Kork verarbeitet man zu Stöpseln, Rettungsgürteln,
Sohlen, Fufsbodenbelag (Linoleum: Segeltuch, welches mit einer Masse
von Leinölfirnifs und Korkabfällen überstrichen ist) und zu Einlagen
in Hüten.
Mais, in Amerika heimisch und von dort in alle Länder der
gemäfsigten und kalten, namentlich aber der heifsen Zone verpflanzt.
Hauptbrotfrucht unserer afrikanischen Kolonien.