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g) Kurfürst Friedrich der Sanftmütige fordert Hilfe gegen die Hnssiten. 1429. 
°ftriberic& von gots gnaden, herczoge zcn Sachsen vnde margraue zcu Missen. 
Voit, "erbar manschaft in der pfleginvnde rat zcu Lipczk üben getruwen. 
Wenne2) wir tegelichin 3) gewarnet werden vnde auch warhaftiglichm vornemen wy 
die verdampten ketczer t)4) in meynunge syn, vnser lande mit macht zcu obirczihen ) 
vnde die zcubeschedigen, dauon begern wir mit ganczem ernste, das du voit alle 
vnser erbar manne in dyner pflegin vonstund oorbotteft6), yn von vnsern wegen 
bissen «einwertigen vnsern bris Horen lassest vnde yn auch ernstlichen sagest, das sie 
sich mit allen den iren mit ganczer macht vnde mit sulcher were vnde geschrcken 
daruf richten als wir dir vnde auch yn das vormals auch geschriben habm, vnde 
desselbiuglich du mit vusern eigin gebnwern7) auch bestellest; vnde ir burger das vf 
uwern marckte uzrusfen vnde gebiten lasset, also wenne wir uch schriben adder ) 
botschaft thun werden, das ir vns denne mit ganczer macht zcu Pferden vnde zcu 
fusse aefulgen möget. Vnde vorhaldet des in keine wiß ), das ist vnser ernste 
meynunge. Gegebin zcu Aldemburg am mittewochen in der osterwochen anno etc. 
XXIX0 " 
(Cod. dipl. Sax. reg. II, VIII. Nr. 166.) 
i) in der Leipziger Pflege. *) da. 3) täglich. 4) je. G) überziehen. 6) entbietest. 7) Ge¬ 
bühr. 8) oder. 9j in keiner Weife. 
3. Arten der Bewaffnung im Hussitenkriege. 
Die . Wehr und Waffen betreffend, deren man sich hierbei) überall ge¬ 
brauchte so waren nebst den Schwerdtern, Messern, Beilen u. s. w. zu der Zeit 
am betontesten die ©leben1), Partisanen und Helleparden^), it. die Armbrüste, gemeine 
und Feuer-Pfeile, die Kammer- Darras- Hand- wie auch große und kleine Stern- 
Büchsen, deren erstere V/V biß 2. Zentner schoßen . . . 
Wiederum hatte man die Schützen bald zu Fuß, bald beritten, nachdem e» 
profitabel schiene, doch wurden sie mehr zu Fuß gebraucht, wannenherc»sie . . . 
denen Glefenern und Reisigen zuweilen opponiret . . ., führten bald Hand-Buchsen, 
bald Armbrust, Bogen und Pfeile." — 
^n einem Freibriefe Friedrichs des Streitbaren an die Stadt Brür heißt es u. a.. 
„Ouch wollen wir bie sie in ire Stad legen Schutczen zcu fuffe vnd geritten 
mie vnd wann banne das not were noch vnfern vnd nach iren besten vnd den 
houptlute zcufchicken vnd bestellen den sie gehörig vnd gevolgig sin solle die danne 
wir selber bekosten vnd vorsolden wollen." 
(Aus Horn, „Leben Friedrichs des Streitbaren.") 
1) eine Gattung Lanzen, Speere oder Spiefse, die man nur zu Pferde . . adhibirte, 
wannenhero auch diejenigen, so damit in Kampfs giengen, . . . waren gemetntghch von Adel, 
ritten in Harnisch, Helm und Schilde, . . . führten 2. 3. biß 4. Pferde neben sich ... so woh 
ihre Knechte und Knaben mit Armbrust, Spieß und Gleoen." 
2) „Gleichwie nicht minder 1426. in der Außiger Schlacht die Böhmen sich einer Ärt 
Spiefse mit krummen Hacken bedienet, die berittenen Meißner von den Pferden zu ziehen und 
Herabzustürzen." 
4. Nachrichten des Leipziger Ratsdieners Wenzlaw aus 
Böhmen über die Hussiten. 1426. 
„Meynen willigen vndertenigen dinst zcuuor. Ersamer weiser libir burgir- 
meistir- Ich thu euch wissen, daz dy rede hy zcu Ausk1) also geet vud ist auch 
yn der worheit also, daz der Rohacz2) mit den sein3) Bensaw^) gewonnen Hot vnd 
i) Außig. 2) ein hussitischer Heerführer. S) mit den Seinen. 4) Weißwasser?
	        
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