Löwenstein. Goethe. Barth. Hungers Lesebuch. Klette. 109
6. Nimm so ein Blatt, das er verweht,
Und lies, was drauf geschrieben steht:
Was blüht und glänzt, vergeht im Herbst;
Mach', daß du ew'ges Leben erbst!
Barth.
Winter.
194. Der Winter.
Der Winter beginnt im Monat Dezember. Jetzt sind die Tage
am kürzesten und die Nächte am längsten. Die Erde ruht aus und
sammelt neue Kräfte für den Frühling. Sie hat ihr buntes Kleid ab¬
gelegt und ein weißes dafür angezogen. Man sieht kein Blümchen
mehr und hört keinen Vogel singen. Die Luft wird mit jedem Tage
kälter. Wir müssen uns daher in wärmere Kleider hüllen und die
Stuben heizen. Berg und Thal sind mit Schnee bedeckt, und das Wasser
ist mit einer festen Eisdecke überzogen.
Doch auch der Winter ist schön. Die Kinder bauen Schneemänner
und gleiten auf Schlitten die Hügel hinab. Aus dem Eise tummeln
sich die Schlittschuhläufer. Am meisten aber freuen wir uns aus das
herrliche Weihnachtsfest. Da glänzen die Lichter an dem schönen Christ¬
baume, und die Kinder jubeln über die Gaben, die ihnen das Christ¬
kind gebracht hat. Hungers Lesebuch.
195. Wintere Ankunft.
In weißem Pelz der Winter
Steht lange schun hinter der Thür1. —
„Ei, guten Tag, Herr Winter;
Das ist nicht hübsch von dir!
Wir meinten, du wär’st wer weiß wie weit,
Da kommst du mit einmal hereingeschneit!
Nun, da du hier bist, da mag's schon sein;
Aber was bringst du uns Kindelein?“ —
„Was ich euch bringe, das sollt ihr wissen:
Froh liehe Weihnacht mit Äpfeln und Nüssen,
Und Schneebällen,
Wie sie fallen,
Und im Jänner
Auch Schneemänner.“
Hermann Kletke.