Full text: [Band 3 = Quarta, [Schülerband]] (Band 3 = Quarta, [Schülerband])

mit festeren, aber dünneren Lasern von Binde- oder Zehnengewebe ver¬ 
bunden. stlle zusammen bilden diese die Zehne oder Flechse. 
Die Zehnen verbinden die weichen Muskeln mit den harten Knochen 
oder irgendwelchen anderen festen Geweben des Körpers. Entweder 
sind sie strick- oder bandartig, je nach der Entfernung des Muskels von 
dem zu bewegenden Knochen sehr lang oder so kurz, daß man sie kaum 
sieht, immer aber nicht nur fester, sondern auch viel dünner und schlanker 
als der Muskelbauch. Nötig sind die Zehnen gerade nicht, und es würde 
möglich sein, ohne sie auszukommen,' es ist aber so bequemer. Oer Urm- 
beugemuskel ist mit zwei Zehnen am Zchulterblatt, wo der (Oberarm 
sein Gelenk hat, und mit einer an der Zpeiche angeheftet. Zetzen wir 
den Fall, die Fleischfasern des Muskels gingen vom Zchulterblatt bis 
zum Unterarm, so könnte man wohl den Nrm wie vorher biegen, aber 
es würde sehr unbequem sein, wenn der Muskel innerhalb des Ellbogens 
oder oben auf der Zchulter anschwellte,' in jedem Fall würde er im 
Wege sein. Noch störender wäre dies bei den Muskeln, welche die Finger 
oder Zehen zu bewegen haben. 
Wir sind nun so weit gekommen, um zu verstehen, wie der Urm 
sich biegt. Der Beuge-Muskel — warum wird er wohl der zweiköpfige 
oder Viceps genannt? — zieht sich zusammen und bringt so seine Zehnen¬ 
enden näher aneinander. Die oberen Zehnen, welche am festsitzenden 
Zchulterblatt befestigt sind, können sich nicht bewegen,' aber die untere 
Zehne ist an der Zpeiche befestigt,' die Zpeiche und die Elle, welche zu¬ 
sammenhängen, bewegen sich leicht im Ellbogengelenk auf und ab. Zieht 
nun der Muskel an seiner unteren Zehne, so zieht er an der Zpeiche, und 
der Unterarm wird gehoben. 
Nun aber fragen wir, was veranlaßt den Muskel, sich zu ver¬ 
kürzen? Wir wollten den Urin bewegen und bewegten ihn, indem wir 
den zweiköpfigen Muskel veranlaßten, sich zusammenzuziehen,' aber wie 
vermag das unser Wille? 
Könnten wir unseren Urm ebenso, zerlegen wie das Fleisch eines 
toten Tieres, so würden wir zarte, weiße Fäden entdecken, die in den 
Muskel gehen und sich darin verlieren. Man nennt diese Fäden Nerven. 
Folgen wir ihnen nach der entgegengesetzten Nichtung, am Urm hinauf, 
so werden wir bemerken, daß sie bald mit ähnlichen Nerven zusammen¬ 
treffen und mit diesen dickere Nervenstränge bilden. Diese vereinigen 
sich wieder mit anderen, und so können wir weiter gehen, bis wir zu 
ganz dicken Nervenstämmen kommen, die zuletzt im halsteil der Wirbel¬ 
säule verschwinden, von dem dort hindurchziehenden Uückenmark gehen 
sie aus. Dieses, sowie das damit zusammenhängende Gehirn sind eben¬ 
falls Nervenmassen, und von ihnen gehen die Nerven aus. 
>8'
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.