Deutsche Grammatik?
Lehrstoff der Quarta.
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Wortbildungslehre.
1. Die Wortbildungslehre oder Etymologie set>moio^ein sgriech.i die
wirkliche Bedeutung [eines Wortes; mnieben] gibt die Gesetze an, nach denen
die Wörter gebildet sind, und ordnet die Wörter nach ihrer Ab¬
stammung und Verwandtschaft in Gruppen.
2. Die Wortbildung geschieht vorwiegend durch Ableituug
und durch Zusammeusetzung.
A. Abgeleitete Wörter.
3. Abgeleitete Wörter oder Derivata sclerivare abieiteu] sind aus
anderen Wörtern gebildet durch Anfügung von Sauten oder
Silben, die als selbständige Wörter nicht gebraucht werben (Häus¬
chen, windig, frösteln).
4. Von abgeleiteten Wörtern können weitere Ableitungen gebildet
werden (Ranb, Räuber, Räubereü.
5. Die ivichtigsten Nachsilben oder Suffixe [süffigere hinten anheftens (vgl.
VI 8 b), die znr Ableitung von Wörtern dienen, finb:
a) er (iier, ler), in, chen, lein, ing (ling), el, ei slat. ia, sranzös. iej,
nis, sal (sel), ung für die Bildung von Substantiven;
b) en sern), ig, tcht, isch für die Bildung von Adjektiven;
c) en, feil, zen, ern, ein und die fremde Endung ieren für die B ildnng
von schwachen Verben.
6. Folgende Silben gehören ebenfalls zu den der Ableitung dienenden
Nachsilben, obgleich sie früher selbständige Wörter gewesen sind:
a) heit (feit), schalt, tu in [alle drei — Art und Weise, Beschaffenheit; und ri ch
[— Herrscher; für die Bildung von Snbstantiveu (Kindheit, Freundschaft, Irr¬
tum, Friedrich);
t>) lich, s a IN [beide — gleich;, bar [— tragend; und haft [—habend; für die
Bildung von Adjektiven (männlich, wachsam, fruchtbar, nahrhaft).
*) Die mit VI oder V bezeichneten Berwcisungen beziehen sich auf den grammatischen Anhang
der beiden ersten Bände.